Mit Motoren kennt Horst Lichter sich aus. Der Moderator („Bares für Rares“) und Fernsehkoch („Lafer, Lichter, Lecker“) ist Oldtimerfan. Und vergleicht den Motor seines geliebten alten roten Mercedes gerne mit dem eigenen – seinem Herzen. Beide brauchen Wartung und Pflege, damit sie funktionieren. Was passiert, wenn der eigene Motor plötzlich schlappmacht, musste der 60-Jährige schon früh erfahren. Mit gerade einmal 28 erlitt Lichter („Immer Vollgas, keine Pausen“) einen Herzinfarkt, den er nur mit Glück überlebte. Damit ist er der ideale Protagonist der Sendung „Horst Lichter – Mein Herz, mein Motor“, die das ZDF heute um 20.15 Uhr zeigt. Für ihn eine Herzensangelegenheit, sozusagen.
Der sympathische Rheinländer trifft Menschen, die erkrankt sind. Entweder, weil sie ein ungesundes Leben geführt haben – falsche Ernährung, zu wenig Bewegung – oder aber, weil eine Krankheit das Herz in Mitleidenschaft gezogen hat. Die 39-jährige Franziska beispielsweise, die in Berlin auf ein Spenderherz wartet. Eine verschleppte Erkältung führte zu einer Herzmuskelentzündung. Nun ist ihr Herz so schwach, dass sie die Klinik bis zur OP nicht mehr verlassen darf. Elmar hat eine Transplantation bereits hinter sich. Er erzählt, wie sich das Leben mit dem Herz eines Verstorbenen anfühlt.
In Hamburg trifft Horst Lichter einen Handwerker, der wie er einst immer nur die Arbeit im Sinn hatte. Nun bringt Armins Herz nur noch 20 Prozent seiner Leistung, ein Bypass ist unumgänglich. Doch es gibt auch Menschen, die schon mit einem lebensbedrohlichen Herzfehler zur Welt kommen. In Leipzig trifft der Moderator junge Eltern, die sich um ihr herzkrankes Baby sorgen. Vor Jahren noch wäre eine Operation, wie sie dem kleinen Karl bevorsteht, nicht denkbar gewesen. „Das positive Denken der Patienten und dieses unglaubliche Vertrauen, das sie in die Mediziner legen“, hätten ihn am meisten beeindruckt, sagt Lichter.
Ein Vertrauen, das gerechtfertigt ist. Denn genauso, wie sich die Technik im Automobilbau immer weiterentwickelt, wird auch in der Herzmedizin permanent geforscht. Im Uniklinikum Hamburg werden Herz-Zellen künstlich gezüchtet, in Schleswig-Holstein hat ein Forschungsteam einen Drucker entwickelt, der feine Blutgefäße erzeugen kann. In Zukunft können so individuell zugeschnittene Ersatzteile einfach ausgedruckt werden. Und selbst der Weg zu einem komplett künstlichen Herzen ist nur noch eine Frage der Zeit. Hoffnung für viele Patienten auf der Warteliste.
Obwohl er selbst schon einen Infarkt hatte, habe er kaum etwas über das Herz gewusst, gesteht Horst Lichter. Als Expertin steht ihm in der Doku die Ärztin Dr. Yael Adler zur Seite. Sie erklärt anhand von Animationen, wie das Herz funktioniert und auf welche Warnsignale man achten sollte. Und dann kommt auch für Lichter selbst die Stunde der Wahrheit, der Herz-TÜV. Im Berliner Herzzentrum geht er selbst zur Vorsorge, sein „Motor“ bekommt eine gründliche Inspektion. Am Ende wird klar, dass wie Millionen Deutsche auch der leidenschaftliche Koch stärker auf seine Ernährung achten muss – zu viel Blutfett kann Arterien verstopfen.
Man sollte sich „vernünftig ernähren, ohne sich etwas zu verbieten“, lautet die Devise des Genussmenschen, der einen „Bad Day“ pro Woche riskiert, an dem er „sehr fett, sehr süß“ isst. „Solche Tage verkraftet jeder gesunde Körper.“ Ganz wichtig sei „Bewegung, Bewegung, Bewegung“. Und noch etwas empfiehlt Lichter: „Weniger maulen, weniger schimpfen, mehr das Positive sehen.“