Holt Anny für Mark den Sieg?

von Redaktion

Vier Talente stehen morgen im Finale der Castingshow „The Voice of Germany“

VON THOMAS BREMSER

Popsänger Mark Forster ist seit Jahren eine Konstante der Castingshow „The Voice of Germany“ (Pro Sieben/Sat.1). Seit 2017 coacht er dort Talente. Doch gewinnen konnte er bislang nicht. Am morgigen Freitag könnte es nun so weit sein. Denn sein Schützling Anny Ogrezeanu wird in Sozialen Netzwerken ziemlich hoch gehandelt. „Um den Ex-Fußballer Andreas Möller zu zitieren: Ich habe vom Feeling her ein gutes Gefühl dieses Jahr“, sagt Forster: „Ich freue mich sehr auf das Finale und glaube, dass Anny echt die Chance hat zu gewinnen.“

Die 21-jährige aus Wachtberg bei Bonn (Nordrhein-Westfalen) ist eine kleine Person mit großer Stimme, die einen möglichen Sieg auch den Flutopfern in ihrer Heimat widmen dürfte. „Dieser Rückhalt ist das Krasseste, was ich jemals erleben durfte“, sagt Anny. Die junge Frau hatte nach der Flut im Ahrtal beim Wiederaufbau geholfen und wird nun von der ganzen Region unterstützt. „Das lenkt vielleicht auch etwas ab von dieser Alltagskatastrophe, die immer noch täglich präsent ist.“

Im Finale trifft Anny auf Tammo Förster aus dem niedersächsischen Duderstadt. Für den 19-Jährigen hatte es im Halbfinale nach einer Grafikpanne zunächst nach einem Abschied aus der Show ausgesehen, am Ende konnte das Talent von Rea Garvey doch noch jubeln. Genauso wie Basti Schmidt, der vom Dorf in die Hauptstadt Berlin gezogen ist, um dort offen zu seiner Sexualität zu stehen. Der 28-Jährige, Schützling von Sängerin Stefanie Kloß, will durch seine Auftritte die queere Community stärken, schwenkt die Regenbogenfahne und trägt glitzernde Anzüge und High Heels.

Überhaupt besticht die zwölfte „Voice“-Staffel durch Diversität und beeindruckende Geschichten. Wie die von Marlon Falter (18), der von Geburt an blind ist und das Publikum bis zum Halbfinale fesselte. Oder Yasya Levchenko (18), die im Februar aus der Ukraine flüchtete und für ihren Vater im Krieg gesungen hat. Die gesellschaftskritischen Zwischentöne haben auch Neu-Coach Peter Maffay (72) überzeugt, der mit dem 23-jährigen Julian Pförtner aus Heidelberg im Finale steht. Er sei vorher kein großer Fan solcher Castingformate gewesen, sagt Maffay. „Weil in der Vergangenheit mit den Talenten in einer Form umgegangen wurde, wie ich sie nicht richtig finde.“ Doch bei „The Voice“ gehe es anders zu. „Ich bereue meinen Entschluss nicht, hier gewesen zu sein.“

Im Finale morgen bekommen die Talente Unterstützung von den Stargästen Alphaville, Nico Santos, Calum Scott und Zoe Wees. Der Gewinner oder die Gewinnerin erhält ein Auto und darf mit Calum Scott eine Single aufnehmen. Ob es danach mit der großen Karriere klappt, ist aber offen. Schließlich ist von den elf bisherigen „Voice“-Champions kaum noch etwas zu hören.

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