Medienstaatsministerin Claudia Roth hat sich kritisch zur Höhe von Intendantengehältern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk geäußert. „Für deren Jahresgehälter von teilweise über 400 000 Euro gibt es völlig zu Recht kein Verständnis“, sagte die Grünen-Politikerin der „Augsburger Allgemeinen“. Wenn ein Intendant mehr als der Bundeskanzler verdient, besteht eine Schieflage – erst recht im Verhältnis zu dem, was die Redakteurinnen und Redakteure sowie insbesondere auch die zahlreichen freien Journalistinnen und Journalisten bei ARD, ZDF und Deutschlandradio verdienen.“
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht seit Monaten verstärkt in der Kritik – ausgelöst durch Vorwürfe der Vetternwirtschaft und der Verschwendung gegen die Chefetage des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB).
Die Höhe der Intendantengehälter ist seit Jahren immer wieder Thema, auch in der Politik. Die Höhe der Bezüge legt das jeweilige Kontrollgremium Verwaltungsrat in einem Sender fest. Roth warb in dem Interview zugleich für ein Festhalten am System der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks über den Rundfunkbeitrag. „Ich warne ausdrücklich davor, von diesem System abzurücken. Der Markt kann nicht alles regeln, und bei einer Finanzierung über eine Steuer wäre die Staatsferne nicht gegeben.“ dpa