„Last Christmas“ statt „Stille Nacht“, dazu der unvermeidliche Weihnachtsmann („Ho, ho, ho!“) samt Himmelsschlitten – unüberhör- und unübersehbar haben sich die Weihnachtsbräuche von heute vom Kern des Festes entfernt. Was war noch mal der Anlass? Die Geburt Jesu Christi im Stall von Bethlehem! Nur wenig findet sich im Feiertagsprogramm, das mit der christlichen Botschaft zu tun hat. Eine Auswahl:
Das Erste überträgt an Heiligabend um 16.10 Uhr eine „Evangelische Christvesper“ aus der Auferstehungskirche in Stuttgart-Möhringen, um 23.35 Uhr kommt dann aus dem Mariendom zu Freiberg (Sachsen) eine „Katholische Christmette“. „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“ heißt es um 18 Uhr im ZDF. Moderator Johannes B. Kerner meldet sich aus der St.-Nikolai-Kirche in Flensburg. Um 22.30 Uhr steht dann in der Saalkirche in Ingelheim (Rheinland-Pfalz) eine „Evangelische Christvesper“ auf dem Programm.
Monika Baumgartner, Christoph Well und die Wellküren sind die Interpreten der „Heiligen Nacht“, der Weihnachtslegende von Ludwig Thoma, einem Klassiker bayerischer Literatur frei nach dem Lukasevangelium (BR Fernsehen, 17.30 Uhr). Nach den Nachrichten schließt sich hier um 18.45 Uhr das „Weihnachtssingen in Schliersee“ an. Mitwirkende sind unter anderen die Chiemgauer Weisenbläser, das Ensemble Saitentanz, der Haushamer Bergwachtgsang und der Lindmair Dreigsang. Sprecher ist Peter Weiß, die musikalische Leitung hat Otto Dufter. Ab 19.30 Uhr überträgt der Münchner Sender dann die „Heilige Nacht in Rom“ mit Papst Franziskus. Eine „Katholische Christmette“ gibt es auch im Programm von ORF 2, und zwar um 23 Uhr.
Das gesamte „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach erklingt bei 3sat ab 20.15 Uhr. Thomaskantor Andreas Reize dirigiert das Leipziger Gewandhausorchester, die Solistinnen und Solisten sind Christina Landshammer (Sopran), Elvira Brill (Alt), Benedikt Kristjánsson (Tenor) und Konstantin Krimmel (Bass). rog