Rund um Planung und Sanierung des denkmalgeschützten Opernhauses in Stuttgart rechnet der Schauspieler Walter Sittler mit deutlich weniger Protesten als beim zweiten Stuttgarter Mega-Bauprojekt „Stuttgart 21“. „Die Oper ist sehr teuer“, sagt Sittler, das bekannteste Gesicht der Gegner des Bahnhofstiefbaus „Stuttgart 21“. „Aber sie wissen genau, was sie warum machen und welche Verbesserung es tatsächlich gibt.“ Er kenne das Haus, vor allem die Hinterräume und die Bedürfnisse der Künstlerinnen und Künstler: „Da muss unbedingt etwas passieren.“ Zudem sei der sogenannte Littmann-Bau Teil eines bedeutenden Ensembles mit dem Landtag von Baden-Württemberg und dem Finanzministerium – dieses Ensemble gelte es zu erhalten.
Sittler rechnet nicht mit ähnlicher Gegenwehr wie bei „Stuttgart 21“, wo vor allem im September 2009 zehntausende Menschen – darunter auch der Schauspieler – gegen die Räumung des Schlossgartens und den Bau des Tiefbahnhofs protestierten. „Das wird es bei der Oper nicht geben“, ist er überzeugt. „Das Projekt ist verstehbar. Man hat diese Oper schon, man lebt mit ihr, sie ist ein Teil von Stuttgart.“ Es werde Proteste geben, das sei natürlich bei dieser hohen Investition. „Aber ich sehe sie nicht in dem Ausmaß wie bei ,Stuttgart 21‘.“
Wie berichtet, muss das Opernhaus generalsaniert werden. Die Kosten wollen sich Land und Stadt teilen. Ob der Kostenrahmen von mehr als einer Milliarde Euro zu halten ist, wird aktuell stark infrage gestellt.
Sittler, der im Dezember des vergangenen Jahres 70 wurde, ist vor allem bekannt durch Fernsehserien wie „Nikola“, „Der Kommissar und das Meer“ sowie durch deren Nachfolge-Reihe „Der Kommissar und der See“.