Kampf der Quoten-Titanen

von Redaktion

Florian Silbereisen hat im Show-Duell mit Dieter Bohlen die Nase vorn

Es dauerte keine 25 Minuten, da glitzerten bei Jürgen Drews die ersten Tränen in den Augen. „Viel zu kurz ist die Zeit, sie zieht an uns vorbei, ohne Fragen. Um die Wahrheit zu sehen, muss man wagen und gehen, ohne Klagen“, sangen Florian Silbereisen und Maite Kelly in ihrem persönlichen Ständchen für den Schlagerkönig. Und der drückte gerührt die Hände von Ehefrau Ramona und Tochter Joelina, die ihn zum „Schlagerabschied“ begleitet hatten. Das Showspektakel im Ersten sorgte am Samstagabend für große Emotionen und brachte die Konkurrenz ordentlich ins Schwitzen.

Denn zeitgleich feierte Dieter Bohlen sein Comeback bei „Deutschland sucht den Superstar“. Der Mann, den Florian Silbereisen in der 19. Staffel der RTL-Castingshow vertreten hatte. Wer den Kampf der Titanen gewinnen würde, war die Frage an diesem Abend. Am Samstag stimmten Musikfans mit der Fernbedienung ab: 5,05 Millionen Zuschauer begleiteten Onkel Jürgen im Ersten in den Ruhestand. In der dreistündigen Show aus Leipzig nahm der 77-Jährige im goldenen Smoking Huldigungen, Komplimente, Geschenke und musikalische Liebeserklärungen entgegen. Von Roland Kaiser über Beatrice Egli bis hin zu David Hasselhoff waren alle da, um Jürgen Drews noch einmal hochleben zu lassen. Eine Sause, die der gebürtige Brandenburger nicht vergessen wird.

Ganz so ausgelassen ging’s zum Auftakt der Jubiläums- und Abschiedsstaffel von „Deutschland sucht den Superstar“ nicht zu, dafür bescherte die Rückkehr von Bohlen der Sendung einen ordentlichen Quotenschub: 3,9 Millionen Fans schalteten am Samstagabend ein. Florian Silbereisen hatte nach dem Rauswurf des Pop-Titanen im letzten Jahr als Chefjuror magere 2,65 Millionen zum Start hingelegt. Ein deutlicher Punktsieg für Dieter Bohlen! Der 68-Jährige hatte sich für sein Comeback seinen Kumpel Pietro Lombardi, die grelle Webvideo-Figur Katja Krasavice sowie Popsängerin Leony an die Seite geholt. Dass RTL ihn rausgeworfen hatte, wurde nicht thematisiert, dafür seine Rückkehr ausgiebig gefeiert á la „Diese Show ist einfach Dieter Bohlen“. Und der Titan selbst? Die Bissigkeit von einst, die Schärfe („Singst du, oder hast du Schmerzen?“), die ihm zum Kultstatus verhalfen, sind vorläufig einer gewissen Altersmilde gewichen. Schräge Töne schräger Kandidaten werden sozial-kompatibel, aber eben auch meist langweilig kommentiert. Es ist wohl gut, dass diese die letzte „DSDS“-Sause ist.  KBA/AKI

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