Betrügern auf der Spur

von Redaktion

Mit dem neuen True-Crime-Format „Achtung Verbrechen!“ setzt RTL auf Prävention

VON RUDOLF OGIERMANN

Falsche Handwerker, Schockanrufe, Phishing – die Medien sind voll von Berichten über neue und alte Betrugsmaschen, auf die in Deutschland täglich tausende hereinfallen. Fast 800 000 Delikte dieser Art wurden laut Bundeskriminalamt (BKA) im Jahr 2021 zur Anzeige gebracht, nur Diebstähle kamen und kommen noch häufiger vor. Mit einem neuen Live-Format stellt RTL jetzt wahre Betrugsfälle filmisch nach und gibt Zuschauerinnen und Zuschauern Tipps, wie sie sich schützen können. Dieter Könnes führt durch die Sendung „Achtung Verbrechen!“, die an das gute alte „Vorsicht, Falle“ mit Fernsehlegende Eduard Zimmermann im ZDF erinnert.

Gleich mehrere Varianten werden laut Kölner Privatsender in der ersten Folge vorgestellt, zu sehen heute um 20.15 Uhr. Unter anderem geht es um Ganoven, die sich unter dem Vorwand, beispielsweise die Heizung reparieren zu müssen, Zugang zu Wohnungen verschaffen. Vor allem Ältere, die noch dazu oft größere Geldbeträge zu Hause aufbewahrten, ließen sich so überrumpeln: „Und sind die falschen Handwerker erst einmal in der Wohnung, lässt sich der Diebstahl kaum mehr verhindern.“

Ein wahrer Fall steht im Mittelpunkt des Beitrags, der unter der Überschrift „Schockanrufe – Das perfide Spiel mit Angst und Schrecken“ steht. Einen solchen Anruf erhielt beispielsweise Jolanta C. aus Eschweiler bei Aachen (Nordrhein-Westfalen). Ihr wurde vorgegaukelt, ihre Tochter hätte einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Mensch getötet wurde. Um ihr die Untersuchungshaft zu ersparen, sei eine Kaution zu zahlen. Die 47-Jährige übergab 35 000 Euro an eine Abholerin – und sah das Geld nie wieder. „Achtung Verbrechen!“ rekonstruiert den Fall – und startet zusammen mit der Polizei einen Fahndungsaufruf.

„Erbschleicher – so dreist werden Seniorinnen und Senioren abgezockt“ und „Alles nur Schrott – Wie Unfallautos aus den USA auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt landen“ lauten weitere Überschriften. Moderator Könnes (51) , bekannt als Vertreter von Steffen Hallaschka bei „Stern TV“, spricht mit seinen Studiogästen, unter anderen dem Kriminalisten Harald Schmidt und der Rechtsexpertin Nicole Mutschke, ausführlich über die Fälle und die Folgen für die Opfer. „Wichtiges Studioelement“, so heißt es von RTL, sei das „Kriminalitätsradar“. Anhand einer großen digitalen Deutschlandkarte werde gezeigt, wo im Land Bürgerinnen und Bürger besonders häufig betrogen oder abgezockt würden.

Der „Präventionsgedanke“ sei ganz entscheidend gewesen bei der Konzeption der Sendung, so Könnes: „Wir wollen nicht nur über die Taten an sich reden, sondern zeigen, wie diese Betrugsmaschen funktionieren, um so zu verhindern, dass das, was unseren Protagonisten passiert ist, auch anderen passiert.“

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