„Tabula rasa beim ZDF“ titelten wir vor wenigen Tagen. Denn Ende Januar gab der Mainzer Sender bekannt, dass die Serien „Letzte Spur Berlin“ und „Soko Hamburg“ sowie das Magazin „Leute heute“ eingestellt werden. Und nun geht das Roden im Wald von beliebten Klassikern weiter: Wie die „Bild am Sonntag“ berichtet, steht der ZDF-„Fernsehgarten“ auf der Kippe. Der Grund dafür können nicht die Quoten sein. Moderatorin Andrea Kiewel holte 2022 mit ihrer Gute-Laune-Musiksendung im Schnitt 1,54 bis 2,29 Millionen Zuschauer vor die Fernseher. Dass das ZDF das Gärtnern einstellen könnte, liegt wohl an der von Intendant Norbert Himmler gestarteten Umstrukturierung: Wie berichtet, sollen 100 Millionen Euro zugunsten jüngerer Programme umgeschichtet werden. Live-Shows wie Kiewels Sonntagvormittag-Sause sind teuer, benötigen großen Produktionsaufwand – eignen sich aber kaum für eine lange Verwertung in der Mediathek. Und doch fragt man sich, warum man eine Kultsendung einstellen sollte, nachdem das ZDF gerade das Außengelände für die Show umgebaut und den Vertrag für den „Fernsehgarten“ um zwei Jahre verlängert hatte. Auf Anfrage der „Bams“ hieß es beim ZDF denn auch, man habe „aktuell keine entsprechenden Pläne“. Heißt: Der „Fernsehgarten“ darf weiter in schönsten Farben blühen? Und was ist mit Kiewels Silvestershow live vom Brandenburger Tor? Die solle, so will es die „Bams“ erfahren haben, intern zu Debatten geführt haben. Klar, die Gagen für die Künstler sind an einem solchen Tag besonders hoch, und auch die Mitarbeiter erhalten durch Nachtzuschläge höhere Honorare. Schon zum Jahreswechsel 2022/23 hatte man die Show auf die kleinere Seite des Brandenburger Tors verlegt. In welchem Rahmen Kiewel heuer das neue Jahr begrüßt, wird sich zeigen. Und wem dann beim ZDF noch nach Korkenknallen zumute ist…