Endlich wieder einmal ein Plot, der nicht nur mit blutigen Schießereien und arg zugerichteten Leichen gruselt: Mit bayerischem Charme lösen die Kommissare aus der ZDF-Krimireihe „München Mord“ an diesem Samstag um 20.15 Uhr ihren 14. Fall. „Damit ihr nachts ruhig schlafen könnt“ lautet der Titel der Episode, in der sich Ermittlerin Flierl zu einem Kidnapper hingezogen fühlt.
„Hunger?“ – diese fürsorgliche Frage stellt man seinem Entführer normalerweise nicht. Doch Polizistin Angelika Flierl (Bernadette Heerwagen) ist überzeugt, dass das Ebenbild des Schauspielers Omar Sharif nicht der Mörder ist, für den ihn alle halten. Mit ihren Kollegen, dem unbeholfenen Harald Neuhauser (Marcus Mittermeier) und dem Poesieliebhaber Ludwig Schaller (Alexander Held), sucht sie nach dem Killer eines ermordeten Karatelehrers. Was zunächst nach einem Routinefall aussieht, führt das Trio in die tiefsten Kreise der Münchner Waffenmafia. Die Rolle des gut aussehenden Verdächtigen wird hierbei zum Kern der Ermittlung.
Die Geschichte fesselt bis zur letzten Minute. Dafür ist hauptsächlich das gut durchdachte Drehbuch verantwortlich, das das Rezept für einen gelungenen Krimi gekonnt umsetzt: eine spannende Handlung, die zum Mitfiebern und -raten anregt, während lustige Einlagen die Stimmung von Zeit zu Zeit auflockern.
Dass waghalsige Stunts und brutale Übergriffe nicht im Vordergrund stehen, sondern primär die drei Protagonisten als Sympathieträger fungieren, tut diesem Krimi gut. „Zwischen den Zeilen lese ich den Bericht fast als Unterstellung“, beschwert sich da der herrische Vorgesetzte – „Zwischen den Zeilen ist das Papier weiß“, lautet Schallers flapsige Antwort. Hauptdarsteller Alexander Held wird übrigens demnächst im großen Stil gewürdigt. Er erhält den Ehrenpreis des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2023 – für herausragende Leistungen in seiner Paraderolle als Kriminalhauptkommissar Ludwig Schaller in der beliebten ZDF-Krimireihe, die sich seit Langem einen Platz im Herzen der Zuschauer erobert hat.
Im aktuellen Fall fällt den Ermittlern die Lösung des Verbrechens aber alles andere als leicht. Verdächtige Spuren tauchen an jeder Ecke auf, sodass das Trio auf Hochtouren arbeiten muss. Ein winziges Detail liefert dann doch den entscheidenden Hinweis.