Rockt Loreen Liverpool?

von Redaktion

Experten sehen schwedische Sängerin ganz vorne – und die Deutschen auf Platz 21

VON GREGOR THOLL UND RUDOLF OGIERMANN

Zuletzt hatten nur noch das Finale des populären Melodifestivalen in Schweden und der Vorentscheid in Portugal ausgestanden – zwei Monate vor dem Finale stehen jetzt alle Teilnehmer des diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) fest. Für Schweden tritt wie bereits berichtet erneut Loreen an, die im Jahr 2012 mit dem Song „Euphoria“ den Wettbewerb gewann und nun mit „Tattoo“ zum zweiten Mal triumphieren will. In Portugal, für das Salvador Sobral mit „Amar pelos dois“ im Jahr 2017 den Sieg holte, wurde das Lied „Ai coração“ der Sängerin Mimicat (Marisa Isabel Lopes Mena) als Beitrag bestimmt. Die Interpreten für Georgien und Armenien stehen schon fest, die Songs sollen noch im März veröffentlicht werden. Für Deutschland soll die Hamburger Rockband Lord of the Lost mit „Blood & Glitter“ nach Jahren endlich wieder eine gute Platzierung holen.

Die Vorbereitungen für die 67. Ausgabe des internationalen Musikwettbewerbs Mitte Mai in Liverpool laufen schon auf Hochtouren. Aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine trägt diesmal Großbritannien als zweitplatziertes Land den ESC aus. Dabei arbeitet die BBC eng mit der Ukraine zusammen. Mit dem Titel „Stefania“ hatte im vergangenen Jahr im italienischen Turin die ukrainische Band Kalush Orchestra den ESC gewonnen, vor Sam Ryder aus Großbritannien mit „Space Man“. Insgesamt nehmen nur 37 Länder teil, im vergangenen Jahr waren es noch 40, im Jahr 2021 immerhin 39. Nicht dabei sind heuer unter anderen Bulgarien, Bosnien- Herzegowina, die Slowakei, Ungarn und die Türkei. Letztere boykottiert die Veranstaltung bereits seit 2013, unter anderem wegen der „Big Five“-Regel, nach der Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien als größte Geldgeber automatisch für das Finale gesetzt sind – ebenso wie das Siegerland des Vorjahrs. Vom Veranstalter, der Europäischen Rundfunkunion (EBU) ausgeschlossen sind Russland und Belarus.

Die Halbfinals sind für den 9. und 11. Mai geplant, wobei im ersten die Schweiz und im zweiten Österreich antritt. Für Österreich singt das Frauenduo Teya & Salena („Who the hell is Edgar?“), für die Schweiz der Sänger Remo Forrer („Watergun“). Neu ist, dass es in den Halbfinalshows keine Jury mehr gibt. Nur noch das Televoting soll darüber entscheiden, welche Acts ins Finale am 13. Mai einziehen – jeweils zehn aus dem ersten und zehn aus dem zweiten Halbfinale.

Experten und Wettbüros sehen Loreen mit ihrem Song „Tattoo“ als große Favoritin auch fürs internationale Finale, gefolgt vom finnischen Rapper Käärijä, der mit „Cha cha cha“ antritt, und dem ukrainischen Duo Tvorchi und dem Titel „Heart of Steel“. Weit oben platziert sind auch Sängerin Alessandra, die mit „Queen of Kings“ für Norwegen ins Rennen geht, und das tschechische Folkpoptrio Vesna („My Sister’s Crown“). Unter den Top Ten sind derzeit außerdem Gastgeber Großbritannien, außerdem Spanien, Israel, Österreich und Frankreich. Lord of the Lost aus Deutschland rangieren derzeit auf Platz 21. Würde sich Loreen am Ende durchsetzen, wäre das der siebte Triumph für Schweden, das damit mit dem bisherigen Rekordsieger Irland gleichziehen würde.

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