Die Rivalen unserer Rocker

von Redaktion

Gegen diese Favoriten muss sich Deutschland beim Eurovision Song Contest behaupten

VON JÖRG HEINRICH

Der „Eurovision Song Contest 2023“ soll ein royales Spektakel werden. Bereits Ende April haben König Charles und Königin Camilla die Bühne in der Liverpooler M&S Bank Arena feierlich enthüllt. Und am Samstag ab 21 Uhr (ARD) muss sich zeigen, wer künftig auf Europas Musik-Thron sitzt. Die deutschen Spaß-Hardrocker Lord of the Lost werden es eher nicht sein. Sie liegen mit ihrem Song „Blood & Glitter“ bei den Buchmachern auf Platz 16 – aber zumindest ein weiterer letzter Platz sollte uns nicht drohen. Wir stellen die fünf Favoriten des ESC 2023 vor, den im Ersten zum letzten Mal Peter Urban kommentiert, und im ORF zum ersten Mal Jan Böhmermann und Olli Schulz.

Schweden – Loreen

Die Siegerin von 2012 kehrt zurück zum ESC. Und die Euphorie rund um die 39-Jährige ist groß. Aber gewonnen hat Loreen trotz Platz 1 bei den Buchmachern mit einer Siegchance von 50 Prozent noch längst nicht. Denn ihre Show, in der sie als mysteriöses Schattenwesen über die Bühne spukt, ist ebenso dreist von 2012 abgekupfert wie ihr neues Lied „Tattoo“. Und die tonnenschwere LED-Sonnenbank, auf der sie sich beim schwedischen Vorentscheid räkelte, passt nur in verkleinerter Form nach Liverpool. Eine Favoritin mit Hindernissen.

Finnland – Käärijä

Wenn der Finne mit seinem wilden Metal-Rap-Schlager-Mix „Cha Cha Cha“ gewinnt, siegt Deutschland wenigstens ein bisschen mit. Denn Käärijä ist der vielleicht weltgrößte Fan von Rammstein – deren Logo das Tattoo auf seiner Heldenbrust inspiriert hat. Und das wird man in Liverpool auch sehen, denn der 29-Jährige reißt sich leidenschaftlich gern die Klamotten vom Leib. Käärijä verspricht: „Finnland ist ein Party-Land, ein Heavy-Metal-Land und ein Pop-Land – dieser Song vereint alles davon.“

Frankreich – La Zarra

Hier kommt die Diva! Die gebürtige Kanadierin Fatima Zahra Hafdi bezeichnet Édith Piaf als ihr Idol. Mit „Évidemment“, das als Drama-Ballade startet und als Discohyme endet, eifert sie ihrer Landsfrau Céline Dion nach, die den Grand Prix 1988 für die Schweiz gewonnen hat. La Zarras Auftritt ist großes Theater – passend zu ihrem Künstlernamen, zu dem sie das Gedicht „Lazzara“ von Victor Hugo inspiriert hat.

Ukraine – Tvorchi

Nachdem der ESC 2023 nicht in Kiew stattfinden kann, soll in Liverpool trotzdem vieles an die Ukraine erinnern, quasi als Co-Gastgeber. Das Elektropop-Duo Tvorchi gilt als Mitfavorit. Ihr Song „Heart of Steel“ würdigt die Kämpfer im Stahlwerk Azovstal. Der ukrainische ESC-Vorentscheid fand aus Angst vor russischen Angriffen in der Kiewer Metrostation Maidan Nesaleschnosti statt.

Israel – Noa Kirel

Die 22-Jährige aus Tel Aviv gilt als Israels Britney Spears – nur ohne die Dramen und Abstürze. Das Pop-Wunderkind war die jüngste Jurorin in der Geschichte von Israels „Supertalent“. Und ihr ESC-Hit „Unicorn“ ist perfekter TikTok-tauglicher Pop auf den Spuren von Nicki Minaj.

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