Der Pumuckl weckt bei den meisten Deutschen Kindheitserinnerungen. Die Serie mit dem frechen Rotschopf und seinem Meister Eder ist ein Klassiker. Inzwischen können die Folgen auch auf Abruf beim Streamingdienst Amazon Prime geschaut werden – allerdings mit Einschränkung. Denn dort wurde der Pumuckl mit einer Altersbeschränkung von zwölf Jahren versehen. Als Gründe werden „Gewalt, Alkoholkonsum und Rauchen“ aufgeführt . Im Netz sorgte das für massive Kritik. Und auch Ulrich König, Regisseur der Ur-Version „Meister Eder und sein Pumuckl“, hat kein Verständnis für die Einstufung durch den Streamingdienst aus USA.
„Gewalt gab es bei uns nicht“, so König am Donnerstag im Gespräch mit unserer Zeitung. Keine Wirtshausschlägerei, keine Watschn, nicht einmal einen Schubser. Beim Thema Rauchen und Alkohol verwies König darauf, dass die Serie in den Achtzigerjahren entstanden sei: „Zur damaligen Zeit wurde geraucht und viel getrunken – wird es in Bayern immer noch.“ Außerdem betont der Regisseur, dass der Pumuckl auch eine pädagogische Aufgabe erfüllt habe: „Der Pumuckl ist zwar sehr lustig, aber Kinder lernen auch durch ihn. Er soll ihnen beibringen, was passieren kann, wenn man gewisse Dinge tut.“ Schließlich habe der freche Kobold gerne für Chaos gesorgt – und am Ende immer wieder eine Lektion daraus gelernt.
Zudem habe König die Buchfassung von Ellis Kaut ohnehin schon entschärft und die strengen Strafen – wie beispielsweise das Einsperren des Kobolds – gestrichen. Jetzt müssten Eltern ihre Kinder wohl aus dem Raum schicken, wenn sie sich die Geschichten vom Pumuckl anschauen wollen. „Ich bin ja schon froh, dass er nicht ab 21 ist“, amüsierte sich König über die Alterseinstufung. Er könne den Wirbel um die Serie nur mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen. Echauffieren möchte sich der 74-Jährige nicht mehr. „Es tut mir leid, dass ich dem Pumuckl das Gendern nicht beigebracht habe“, scherzte er.