Kochen lernen mit Ali

von Redaktion

Für ihre Rolle in „Dahoam is Dahoam“ nahm Sophie Reiml Unterricht beim Münchner Starkoch

VON KATRIN BASARAN

Vielleicht ist es ein Zeugnis von Schauspielkunst, geschickter Kameraführung oder etwas von beidem. Skurril ist es aber auch: Sophie Reiml spielt in der kultigen BR-Serie „Dahoam is Dahoam“ die quirlige Köchin Sarah Brandl – ist jedoch im echten Leben am Herd eine blutige Anfängerin. Sie wisse nicht mal, wie man richtig Kartoffeln kocht, gibt sie zu. „Dafür nutze ich den Lieferservice ausgiebig“, sagt die 27-Jährige und lächelt entschuldigend. Das soll sich ändern: Damit in ihrem Zuhause in Bad Aibling etwas mehr Schwung in die selbst gebaute (!) Küche kommt, sie aber auch als Sarah in Lansing professionell mit Töpfen hantieren kann, lässt sich Reiml bei einem Kochkurs von Münchens Starkoch Ali Güngörmüs zeigen, wie man es richtig macht.

Gerade steht sie in ihrer knalligen Kochjacke aus der Serie in der Küche seines Lokals Pera Meze in der Münchner Klenzestraße und schält eine rote Zwiebel. „Das sieht doch schon ganz gut aus“, lobt der Meister seine Schülerin. Es soll Bratkartoffelsalat mit Tomaten, Paprika, Zwiebeln und frischen Kräutern geben, dazu ein Spiegelei. Jetzt wird geschnippelt. „Ich habe ja immer ein bisserl Angst vor Messern“, gibt Reiml zu und will von Güngörmüs wissen, wie diese Technik funktioniert, mit der Profis in atemberaubender Geschwindigkeit und dabei verblüffend gleichmäßig würfeln oder hacken. „Der Daumen verschwindet unter den Zeigefinger, dann die Finger leicht gebeugt aufsetzen, der Mittelfinger führt und bestimmt die Stärke der abgeschnittenen Stücke“, führt der 46-Jährige vor. „Messerspitze auf dem Brett aufsetzen und nun schneiden, nicht drücken!“

Bei Reiml klappt das tadellos und sie fragt den Koch: „Hast du dich schon mal schlimm verletzt?“ Hat er. An einer Brotmaschine. „Da war dann alles am Finger weg“, lacht Güngörmüs und kontrolliert dabei, wie weit die kleinen Kartoffeln in der Pfanne sind. Sie garen gut, und Reiml soll jetzt Petersilie schneiden, was schon richtig professionell wirkt. „In der Serie solltest du das jetzt immer machen“, empfiehlt der Profi augenzwinkernd.

Dann zeigt er Reiml noch, wie man kundig die Pfanne schwingt, ohne dass etwas auf dem Boden landet: „Die Kartoffeln müssen erst etwas schwingen, dann tanzen!“. Er erklärt, wie Kräuter durch Reiben ihre Aromen freigeben und empfiehlt, bei Spiegeleiern immer nur den weißen Teil zu salzen – der Optik wegen, sonst „gibt es auf dem Gelb weiße Punkte“. Übrigens: Sollten Eier festkleben, hat man einfach die falsche Pfanne benutzt.

Noch ein wenig Rosmarin fürs Anrichten zupfen – dann wird verkostet. „Schmeckt“, urteilt Reiml, die jetzt zugibt, dass sie eigentlich keine Bratkartoffeln mag. „Aber so schon“, nickt sie und kaut genüsslich. Auch Güngörmüs ist zufrieden: „Das hast du wirklich gut gemacht!“

„Würdest du mich als Azubi in deiner Küche aufnehmen“, fragt die junge Frau den Starkoch: „Natürlich! Du hast Talent.“ Darüber hinaus könne jeder kochen lernen, vieles komme mit der Erfahrung. „Eine Prise Leidenschaft, etwas Kreativität und Mut – dann wird das was.“

Zum Glück für ihre Fans will Reiml aber lieber Schauspielerin bleiben und eher privat weiterbrutzeln. Eines Tages, so verrät sie, wolle sie „das Kochbuch meiner Oma durchkochen“. Deren Backhendl seien „ein Traum“ gewesen.

Für Güngörmüs hat die Absolventin des berühmten Max-Reinhardt-Seminars in Wien noch eine Überraschung: „Ich möchte dir ein wenig die Schauspielerei beibringen, inklusive Bairisch-Kurs.“ Das Angebot nimmt der 46-Jährige gerne an, „mit Sophie an meiner Seite wird das schon klappen“, sagt er und lacht. Noch heuer soll gedreht werden. Vielleicht steht er dann im Brunnerwirt neben Köchin Sarah Brandl am Herd und staunt, wie professionell bei „Dahoam is Dahoam“ der Kochlöffel geschwungen wird.

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