Darum lieben Frauen den Monaco Franze

von Redaktion

INTERVIEW Moderatorin Caro Matzko hat sich für einen BR-Film auf die Spuren der Kultserie begeben

Die Frauen lagen ihm zu Füßen, die Männer wollten sein wie er: „Monaco Franze“, Titelfigur der gleichnamigen Serie von Helmut Dietl, genial gespielt von Helmut Fischer. Die Geschichten trafen nicht nur das Münchner Lebensgefühl der Achtzigerjahre auf den Punkt, sondern sie zaubern den allermeisten Zuschauern von einst bis heute ein Lächeln ins Gesicht – besonders, wenn sie an den Monaco selbst, sein „Spatzl“ Ruth Maria Kubitschek und die anderen (vielen!) Frauen in seinem Leben denken. Anlässlich des 40. Geburtstags der bayerischen Kult-Produktion hat sich Moderatorin Caro Matzko auf Spurensuche begeben. Ihr zauberhafter Film „Und ewig lockt der Stenz“ läuft morgen. Wir sprachen mit der 43-jährigen gebürtigen Ulmerin, die mit Mann und Tochter in München lebt.

Was war Ihre erste Begegnung mit „Monaco Franze“?

Ich war vier, als die Serie rauskam, noch zu klein für die Dietl-Werke also, aber ich bin mit dem Bayerischen Fernsehen aufgewachsen, und die Figur Monaco Franze und das München-Märchen drum herum, das war irgendwie immer da. Wie so ein behagliches weißes Grundrauschen (Lacht.). Ich habe auch „Rossini“ damals im Kino angeschaut und war Fan von Dietl-Filmen, ohne zu wissen, dass es Dietl-Filme waren. Das hat mich damals noch nicht interessiert. Aber dieses zauberhafte München, das er zeigt in Filmen und Serien, das hat mich fasziniert. Die Stadt hat geleuchtet.

Sie gehen der Frage nach, was die Faszination der Serie bis heute ausmacht, und haben mit vielen Menschen gesprochen, etwa mit Michaela May und Uschi Glas. Haben Sie einen gemeinsamen „Monaco-Franze-Nenner“ ausmachen können?

Was die Serie – und da waren sich alle einig – vor allem ausgezeichnet hat, waren die fantastischen Drehbücher, geschrieben von fantastischen Autoren, die noch Zeit hatten für die Recherche. Wer solche Dialoge und Figuren erfindet, muss sehr genau beobachtet haben, und das dauert. Dafür muss man lange im Café sitzen oder im Restaurant oder in der Bar. Zeit für Menschen haben. Die haben Helmut Dietl und Patrick Süskind sich genommen und dann ihre Figuren mit großer Liebe und großer Präzision gezeichnet. Mit all ihren Schwächen übrigens auch.

Gutes Stichwort. Der Monaco ist ein notorischer Fremdgänger und Lügner. Man liebt ihn trotzdem.

Ja, weil er so charmant dabei ist. Ein Schlawiner, aber nie bösartig.

Und die Frauen kommen nicht als Opfer rüber.

Genau, das ist ein Punkt. Jede Frauenfigur hat genauso ihr eigenes Psychogramm und ihre Eigeninteressen wie die Männer. Der Monaco hat ja auch nicht dieses plumpe Row-Zero-Rammstein-eske nach dem Motto: Erst trinken wir mal was ganz was Feines, und dann hisse ich die Penis-Flagge. Viel zu banal. Bei „Monaco Franze“ geht es ums Schauen und ums Gesehenwerden. Und das wollen wir doch alle.

Interview: Stefanie Thyssen

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