Ein Hof für alle Fälle

von Redaktion

Oberhalb von Schliersee entsteht eine neue TV-Serie – Nicht zum ersten Mal wird hier gedreht

VON HEIDI SIEFERT UND STEFANIE THYSSEN

Sehnsuchtsorte. Dieses Wort fällt eigentlich immer, wenn man Filmemacher fragt, warum sie so gern im Voralpenland drehen. Vor allem bei den Zuschauern außerhalb Bayerns erweckt die (ja tatsächlich) traumhafte Kulisse Erinnerungen an schöne Urlaube – oder sorgt für Inspiration, je nachdem. Wunderbar in Szene setzen lässt sich die Gegend um den Schliersee. Und hier hat es der Oberleitenhof, herrlich gelegen rund 100 Meter oberhalb des Ortes Schliersee, TV-Produktionsfirmen besonders angetan. Wolfgang Fierek hat hier als „Ein Bayer auf Rügen“ schon vor der Kamera gestanden, die ZDF-Reihe „Frühling“ mit Simone Thomalla schlug ebenfalls ihre Zelte auf – und nun ist der Hof für alle Fälle Drehort einer neuen Sat.1-Serie: „Die Landarztpraxis“ mit Caroline Frier in der Hauptrolle. Ausgestrahlt werden die Geschichten ab Herbst. Wir haben das Treiben am Set beobachtet.

Irgendwann an diesem Nachmittag Mitte August prusten alle lachend los, sobald die Filmklappe ertönt. Es braucht ein paar Anläufe, ehe die letzte Szene im Kasten ist und mit einem „Das war das Bild“ von Regisseur Hannes Spring ein langer Drehtag zu Ende geht. Die Serie aus Schliersee – in den Folgen heißt der Ort Wiesenkirchen – soll an 60 Abenden in die Wohnzimmer der Nation kommen und vornehmlich die Herzen von Frauen zwischen 40 und 64 erobern. Und das nicht nur mit bekannten Serien-Stars wie Caroline Frier („Hand aufs Herz“, „Danni Lowinski“ an der Seite ihrer Schwester Annette), Oliver Franck („GZSZ“) und Alexander Koll („Bettys Diagnose“), die jede Menge Erfahrung mitbringen. Andi Greipl sorgt als Ludwig Mooshofer für Lokalkolorit, indem er „einen schießwütigen Bauern“ spielt, wie er erzählt. Und so wird er etliche Male mit dem Gewehr in der Hand am Hof vorbei eilen und erklären, warum er mit der Flinte hantiert, wenn es um ein paar fremde Kühe auf seiner Wiese geht.

Der Schlierseer ist sonst Teil des Bauerntheater-Ensembles und war mit den Kollegen Dieter Gawer, Conny und Girgl Floßmann schon im vergangenen November dabei, als bei winterlichen Verhältnissen ein erster Pilot gedreht wurde, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob die Idee von einer Arztserie im Oberland überhaupt Potenzial hat.

„Für den Produzenten geht es darum zu sehen, ob seine Vorstellungen realisierbar sind. Für uns als Sender, ob uns das Spaß macht, was hier entsteht“, fasst es Sat.1- und ProSieben-Pressesprecher Christoph Körfer zusammen, der zum Setbesuch eingeladen hat und mit einer Journalistengruppe zum Dreh für das ambitionierte Projekt radelt. Vorbei an den Film-Mobilen, die an diesem Tag in Unterleiten stationiert sind und während der 14-tägigen Außendrehs zwischen Firstalm, Bayrischzell und Schliersee mit ihren fahrbaren Masken-, Garderoben- und Aufenthaltsräumen zu einem Ankerpunkt für die Crew werden. Für die Schauspielerinnen und Schauspieler wie für das 75-köpfige Team, das in zwei Schichten arbeitet und Drehs vorbereitet.

Während die erste Staffel noch nicht einmal fertig ist, hoffen alle Beteiligten, dass die Resonanz so gut sein wird, dass es eine zweite geben wird. Denn auch für die Schauspieler fühlt sich das Arbeiten bei aller Anstrengung doch ein bisschen wie Urlaub an, wie sie am Rande betonen. Von Sehnsuchtsorten lassen eben auch sie sich gern inspirieren.

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