Lauter stolze Gewinner

von Redaktion

Bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2023 gab es „einen fast überhitzten Wettbewerb“

Bei einer feierlichen Gala in Köln ist am Donnerstagabend der Deutsche Fernsehpreis verliehen worden. Vergeben wird der Preis seit 1999 von ARD, RTL, Sat.1 und ZDF zur Würdigung hervorragender Leistungen. Für die Branche gilt der Wettbewerb als wichtiger Maßstab, wie sich das Fernsehen in Deutschland entwickelt.

Bei diesem Durchlauf konstatierte der Juryvorsitzende Wolf Bauer „einen fast überhitzten Wettbewerb“. Gründe seien unter anderem neue Anbieter und die höhere Zahl von Nutzungsarten. „Es präsentieren sich Programme in nie gesehener Vielfalt und bemerkenswerter Qualität“, lobte Bauer. In der Kategorie Beste Unterhaltung Show setzten sich Bill und Tom Kaulitz mit ihrem RTL-Format „That’s my Jam“ gegen „Die Giovanni Zarrella Show“ und Joko Winterscheidts „Wer stiehlt mir die Show?“ durch. „Wir haben da niemals mit gerechnet“, versicherte Bill Kaulitz. „Die erste Moderation, die erste Nominierung und dann, bäm, gleich ein Sieg!“.

Als bester Mehrteiler wurde die viel kritisierte ZDF-Verfilmung des Frank-Schätzing-Bestsellers „Der Schwarm“ ausgezeichnet. Ein politisches Statement gab es von Philip Froissant, der als bester Schauspieler („Die Kaiserin“) ausgezeichnet wurde. Er sprach der Letzten Generation seine Unterstützung dafür aus, dass sie alle Säulen des Brandenburger Tors mit Farbe besprüht hatte. Im Rückblick werde man sich nicht darüber aufregen, sondern über das Versagen beim Klimaschutz.

Weitere Preisträger waren unter anderem die Schauspielerin Jella Haase für die Netflix-Reihe „Kleo“. „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ als Beste Unterhaltung Reality. „Zum Schwarzwälder Hirsch – eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer“ als Bestes Factual Entertainment. „Sterben für Anfänger“ mit Olivia Jones als Bestes Infotainment. Die WM-Berichterstattung des ZDF als beste Sportsendung, weil diese auch politische Aspekte des Turniers in Katar nicht ausgespart habe.

Caren Miosgas „Sechs Monate Krieg gegen die Ukraine – tagesthemen live“ aus Kiew als Beste Information. Die Pro-Sieben-Produktion „Afghanistan im Griff der Taliban“ als beste Dokumentation. Die ZDF-frontal Sendung „Die Straße des Todes – Kriegsverbrechen in der Ukraine“ als Beste Dokumentation/Reportage. Der Ehrenpreis ging in diesem Jahr an den Münchner Filmemacher Michael Bully Herbig. DIETER PAUL ADLER

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