Mit ihrer unerschütterlichen guten Laune und enormen Schlagfertigkeit begeistert sie die Zuschauer: An diesem Samstag präsentiert Barbara Schöneberger von 20.15 Uhr an eine neue Ausgabe des ARD-Klassikers „Verstehen Sie Spaß?“, mit an Bord sind Gäste wie Guido Maria Kretschmer, Moderatorin Esther Sedlaczek und Sänger Max Raabe mit seinem Palastorchester. Schöneberger, die 1974 in München zur Welt kam, moderiert neben „Verstehen Sie Spaß?“ regelmäßig die „NDR Talk Show“ und die RTL-Sendung „Denn sie wissen nicht, was passiert“ mit Thomas Gottschalk und Günther Jauch. Coole Kollegen, die aber nur fast so sexy sind wie George Clooney, sagt die 49-Jährige, die dem US-Star vor Kurzem begegnet ist.
Wie riecht eigentlich George Clooney, dem Sie bei einem Kongress zwei Küsschen geben durften?
Nicht aufdringlich, und das hat mir sehr gut gefallen. Ich finde es ja ganz schlimm, wenn man den Mann nicht mehr durchs Parfum durch riecht. Aber an George Clooney stimmt wirklich alles. Und was mir am besten gefällt: Er ist so unkompliziert und lässt sich wahnsinnig gut interviewen. Da könnte sich so mancher deutsche Star eine Scheibe abschneiden.
Woher kommt diese Lässigkeit vieler amerikanischer Promis?
Sie sind einfach unglaubliche Unterhaltungsprofis und wissen, worauf es ankommt. US-Stars bringen Geschichten mit und beantworten bereitwillig so gut wie jede Frage. Deutsche Schauspieler sagen oft: „Ich verstehe die Frage nicht so ganz“ oder: „Warum reden wir denn nur über mich, es gibt doch auch andere interessante Leute“. Oder auch häufig: „Wo haben Sie denn das über mich gelesen? Das soll ich gesagt haben?“ Ein George Clooney dagegen kommt rein, macht Spaß, liefert leichtfüßige Unterhaltung und spricht dann auch noch über schwergewichtige politische Themen. Das ist eine große Kunst und macht allen Freude.
Wen haben Sie für die Sendung an diesem Samstag in die Falle gelockt?
Wir haben Guido Maria Kretschmer reingelegt, was ein großer Spaß war. Außerdem Esther Sedlaczek mit Hilfe von Tom Bartels und natürlich wieder ganz viele unbekannte Menschen. Max Raabe ist in der Sendung, der war für uns in Wien als Lockvogel unterwegs, und ich selber bin auch wieder in Aktion getreten – in wahnwitzigen Kostümen, versteht sich.
Funktioniert das Konzept Schadenfreude, auf dem die Sendung basiert, nach all den Jahren immer noch?
Ich finde gar nicht, dass „Verstehen Sie Spaß?“ auf dem Konzept der Schadenfreude basiert. Für mich basiert die Sendung auf dem Konzept, dass man jemandem eine Verantwortung überträgt und er sie annimmt. Die Menschen sind viel kooperativer und hilfsbereiter, als man gemeinhin glaubt. Du gibst jemandem eine Laterne in die Hand und bittest ihn, die für einen Moment zu halten, und dann hält er die auch, egal ob der Rasensprenger einsetzt und er im Morast versinkt. Er hält die Laterne, weil er das versprochen hat, und das ist doch großartig.
Erschrecken die Leute, wenn sie Sie auf der Straße sehen, weil sie Sorge haben, Opfer eines Streichs zu werden?
Das nicht, aber sie sind auf der Hut. Wenn ich jemanden bitte, eine Tür oder eine Klappe aufzumachen, kann es schon sein, dass der vermutet, dass da gleich jemand rausgesprungen kommt. Die Gefahr lauert überall, wenn ich in Erscheinung trete, das ist vielen sonnenklar. (Lacht.)
Wenn Sie sich zwischen „Verstehen Sie Spaß?“ und der „NDR Talk Show“ entscheiden müssten…
Ich bin nicht so gut im Entscheiden und habe in meinem Leben immer versucht, Dinge zusammenzubringen, die eigentlich gar nicht zusammenpassen.
Das Gespräch führte M. Weber