So spielte er sich in unsere Herzen

von Redaktion

SERIE Zum Tod von Elmar Wepper blicken wir heute auf seine schönsten Rollen

VON STEFANIE THYSSEN

„Ich wollte nie Schauspieler werden“, hat Elmar Wepper einmal gesagt. Er sei da so „reingeschlittert“. Und dadurch habe er sich diesem Beruf „nie ausgeliefert gefühlt“. Vielleicht ist der Abstand zum eigenen Tun, der hier zum Ausdruck kommt, sein Erfolgsrezept gewesen. Ein Grund dafür, dass Elmar Wepper sich über Jahrzehnte in unsere Herzen spielen konnte. Denn seine Arbeit vor der Kamera war zu keiner Zeit geprägt von Krampf und Anstrengung, sondern von einer guten Mischung aus Leichtigkeit, Talent und Authentizität. Anlässlich seines Todes – Wepper starb wie berichtet am vergangenen Dienstag an Herzversagen – blicken wir in einer Serie auf sein Leben und in dieser Folge auf seine schönsten Rollen zurück.

„Unsere schönsten Jahre“ und „Zwei Münchner in Hamburg“

Bei Dreharbeiten zur „Polizeiinspektion 1“ hatten sie sich kennengelernt, in der ZDF-Serie „Unsere schönsten Jahre“ begeisterten Elmar Wepper als Tischlermeister Raimund und Uschi Glas als Elfi ab 1983 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Als „Zwei Münchner in Hamburg“ führten sie in der gleichnamigen Serie dann die Filiale der „Bayernbank“ im hohen Norden und wurden als Ralf und Julia Sagerer endgültig zum Traumpaar des deutschen TV.

„Irgendwie und Sowieso“

Charaktere für die Fernseh-Ewigkeit: Ottfried Fischer als Sir Quickly, Robert Giggenbach als Efendi, Olivia Pascal als Christl und natürlich Elmar Wepper als Sepp. Ein Autoschrauber und ziemlich wilder Hund, der so ganz anders war als der private Wepper, wie der Schauspieler selbst gern betonte. „Irgendwie und Sowieso“ von Franz Xaver Bogner lief 1986 erstmals im BR Fernsehen und gehört bis heute zum bayerischen Kulturgut.

„Zwei Brüder“

Von 1985 bis 1990 strahlte das ZDF die Krimireihe „Zwei Brüder“ aus. In den Titelrollen: Fritz und Elmar Wepper, die – das war der charmante Clou der Geschichte – gegen den Typ besetzt waren: Fritz, tatsächlich drei Jahre vor Elmar geboren, aber immer der lautere der Geschwister, spielte den Älteren, einen bodenständigen und erfolgreichen Juristen. Elmar gab den Jüngeren, eine gescheiterte Existenz, abgebrochenes Studium und Karriere als rücksichtsloser Kriminalbeamter inklusive. Es war nicht die einzige Produktion, für die die Weppers gemeinsam vor der Kamera standen. Es folgte etwa der Film „Drei unter einer Decke“ – wiederum mit Uschi Glas in der weiblichen Hauptrolle.

„Dreiviertelmond“

Mit „Kirschblüten“ begann gewissermaßen das zweite Schauspielerleben des Elmar Wepper. Denn nachdem die Kinowelt gesehen hatte, dass er auch etwas anderes kann als den charmanten Banker aus „Zwei Münchner in Hamburg“, war er immer öfter auf der großen Leinwand zu sehen. So 2011 in dem hinreißenden Film „Dreiviertelmond“ von Christian Zübert. Wepper glänzt hier als grantiger Taxifahrer Hartmut Mackowiak, den Lebensumstände dazu zwingen, sich vorübergehend um ein sechsjähriges türkisches Mädchen (Mercan Türkoglu) zu kümmern.

„Grüner wird’s nicht“

Einer seiner letzten großen Filme war im Jahr 2018 die Kinoproduktion „Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon“ (Regie: Florian Gallenberger). Wieder so eine Paraderolle für Elmar Wepper. Und wieder ein Grantler, der das Leben neu entdeckt.

„Wenn man mit Elmar gearbeitet hat, wusste man einfach: Es wird gut“, hat Franz Xaver Bogner vor einigen Tagen gesagt. Und genau so war’s.

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