Mein Freund Elmar Wepper

von Redaktion

SERIE Nach dem Tod des Schauspielers erinnert sich Michael Roll an seinen Weggefährten

VON STEFANIE THYSSEN

Der Tod von Elmar Wepper hat unzählige Menschen tief berührt. Einer, den der Verlust ganz besonders schmerzt, ist der Schauspieler Michael Roll. Seit 50 Jahren kannten sich die beiden. Roll synchronisierte bereits mit zwölf Jahren kleinere Rollen, seine Mutter war Synchronaufnahmeleiterin und mit Wepper befreundet. „Der Elmar war schon bei uns daheim, als ich noch ein kleiner Bub war“, sagt Roll.

Wie wohl alle anderen auch hat ihn der Tod völlig unvorbereitet getroffen. „Im September hat Elmar noch mit seinem Sohn bei dem ,Tabaluga Golf Cup‘ mitgespielt“, erinnert sich Roll. Nichts habe darauf hingedeutet, dass es Wepper nicht gut gehe. „So schön so ein Tod für den Betroffenen ist, so furchtbar ist er für die, die bleiben“, sagt Roll und meint damit vor allem Weppers Ehefrau Anita und seinen Sohn Elmar aus einer früheren Beziehung des Schauspielers.

Für ihn sei Elmar Wepper ein treuer Wegbegleiter und auch Ratgeber gewesen, so Roll weiter. Wann immer er etwas entscheiden musste –der um einige Jahre ältere Freund stand ihm zur Seite. „Wenn ich zum Beispiel ein Angebot für eine Rolle hatte, habe ich ihn oft angerufen. Dann meinte er zwar immer erst: ,Mei Bolli, wos soll i jetzt dazu sogn?‘, hat aber dann sofort eine Meinung zu den Dingen gehabt und mir damit stets geholfen“, lacht Roll, der gut im Geschäft ist, in diesen Tagen wieder für die ZDF-Reihe „Lena Lorenz“ vor der Kamera steht.

Gearbeitet haben er und Wepper auch ab und zu miteinander, das habe aber nicht im Vordergrund gestanden. „Uns hat die Leidenschaft fürs Golfspielen verbunden“, sagt Roll. „Auch die Liebe zu Hunden.“ Und das ehrenamtliche Engagement für die Schwächsten der Gesellschaft, etwa beim „Eagles Charity Club“, bei dem Roll sogar zum Vorstand gehört – als Nachfolger übrigens von Elmar Wepper. Auch in dieser Hinsicht sei er immer ein Vorbild gewesen.

An eine lustige Anekdote erinnert sich Michael Roll am Schluss noch. Vor vielen, vielen Jahren, da war er vielleicht 17, habe Elmar Wepper bei Rolls daheim an der Tür geklingelt. Mit zwei Geschenken in der Hand. „Meine Mutter war grad am Staubsaugen“, so der heute 62-Jährige. Wepper habe gefragt: „Bin ich zu früh?“ – Ja, sei die Antwort gewesen. Einen ganzen Tag! Wepper hatte sich im Datum geirrt – Michael und seine Mutter hatten (sie ist 2018 verstorben, Anm. d. Red.) am selben Tag Geburtstag. „Aber morgen kann ich nicht“, meinte Wepper damals. „Also kam er rein, die Mutter ließ den Staubsauger stehen und wir haben in unsere Geburtstage reingefeiert.“ Ach, sagt Michael Roll dann, „ich werde ihn sehr vermissen“.

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