Ein Ende mit Schrecken

von Redaktion

„The Crown“ – die finale Staffel der preisgekrönten Netflix-Serie erzählt das Drama um Diana

VON BRITTA SCHULTEJANS UND CHRISTOF BOCK

Ausgerechnet als Lady Diana für ihr Hilfsprojekt in Bosnien durch ein Landminen-Feld geht, platzt in London die Bombe: Paparazzi-Fotos zeigen 1997 die Princess of Wales beim Flirt mit dem Kaufhaus-Erben Dodi Al-Fayed, sie tauschen Zärtlichkeiten und Küsse aus auf einer Yacht vor der Côte d’Azur. Die nichts ahnende Di muss die Pressekonferenz zu Minenopfern abbrechen. Alle wollen nur wissen, ob der Liebhaber gut küsst und was die Söhne William und Harry von ihm halten. Die sechste und finale Staffel der epischen Netflix-Serie „The Crown“ ist beim Streamingdienst verfügbar und zeigt, wie die Persona non grata mit der blonden Kurzhaarfrisur mehr als je zuvor in die Mühlen der internationalen Boulevardpresse gerät.

„Man könnte mit ihr Mitleid haben, wenn man nicht so wütend wäre“, seufzt Queen Elizabeth II. (gespielt von Imelda Staunton). Das allzu bekannte Ende von Diana, Königin der Herzen, schwebt von den ersten Minuten an wie ein Damoklesschwert über der Geschichte.

Begonnen hatte die seit 2016 ausgestrahlte Serie mit der Hochzeit von Elizabeth und ihrem Prinzen Philip im Jahr 1947. Es folgten der frühe Tod ihres Vaters, Georg VI., der sie zur blutjungen Monarchin machte, die Skandälchen um ihre Schwester Margaret, die Thatcher-Jahre, der Falkland-Krieg und das Horrorjahr 1992. Kurz: Ereignisse, die für einen Großteil des Netflix-Publikums von heute eher historisch sind, nicht unbedingt ein Teil ihrer eigenen Lebenswelt.

Das ändert sich spätestens jetzt. Denn mit der finalen Staffel kommt die Serie ums britische Königshaus unter Elizabeth II. endgültig in einer Zeit an, die zumindest alle jenseits der 35 noch gut im Gedächtnis haben sollten. Im Zentrum dürfte eines der größten medialen Ereignisse der vergangenen 30 Jahre stehen: der Tod von Prinzessin Diana in einem Pariser Autotunnel auf der Flucht vor Paparazzi.

Inhaltlich umfasst die finale Staffel die Jahre 1997 bis 2005 – und damit nicht nur den tödlichen Unfall und den Umgang der Königsfamilie damit, sondern auch Elizabeths goldenes Thronjubiläum 2002 und die Hochzeit von Charles und Camilla.

Diana wird auch in Staffel sechs der preisgekrönten Serie, die mehrere Emmys und Golden Globes bekam, von Elizabeth Debicki gespielt, die den typisch verhuschten Seitenblick der früheren Princess of Wales perfektioniert hat. Die Rolle ihres Partners Dodi Al-Fayed, an dessen Seite sie starb, übernimmt Khalid Abdalla.

Auf das Ende des opulenten Windsor-Epos, das Netflix ab dem 14. Dezember zeigt, darf man gespannt sein. Autor Peter Morgan sagte im Interview mit „Variety“: Er habe mit Blick auf die Queen für die letzte Folge „einen Weg gesucht, ihren Tod anklingen zu lassen, obwohl sie zum Zeitpunkt der Handlung noch nicht tot ist“.

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