Der Ukrainekrieg hat das Thema Getreidehandel und Welternährung in die Schlagzeilen und auf die tagespolitische Agenda katapultiert. In der sechsteiligen ARD-Thrillerreihe „Die Saat“, die an diesem Samstag ab 20.15 Uhr und am Sonntag um 21.45 Uhr nach dem „Tatort“ zu sehen ist, erzählen Drehbuchautor Christian Jeltsch und Regisseur Alexander Dierbach eine spannende, fiktionale Geschichte rund um das Saatgut-Archiv (Global Seed Vault) in Spitzbergen, wo Saaten aus aller Welt als genetisches Back-up lagern.
Heino Ferch spielt in der Miniserie den beruflich desillusionierten Münchner Kriminalbeamten Max Grosz. Dessen Neffe Victor (Jonathan Berlin) ist verschwunden. Das letzte Lebenszeichen des jungen Journalisten und Umweltaktivisten gab es von Spitzbergen aus. Als die norwegische Polizei die Suche nach Victor einstellt, macht sich Max auf den Weg. Nicht nur, weil Victor ihm eine Niere gespendet hat. Vielmehr ist der junge Mann wie ein Sohn für den Polizisten.
Mit seiner ungeduldigen, forschen Art stößt Max bei den norwegischen Ermittlern auf taube Ohren – selbst als er nahe dem Global Seed Vault Blutspuren entdeckt. Victor hatte zu dem internationalen Agrarkonzern BSG recherchiert und versucht, in das Saatgut-Lager einzubrechen.
War er kriminellen Machenschaften auf der Spur? In der einheimischen Polizistin Thea Koren (Ingrid Bolsø Berdal) findet Max eine Verbündete. Gemeinsam wollen sie Victor finden und ahnen nicht, dass ihnen ihre Gegner längst auf den Fersen sind. Dann stellen sie fest, dass Max’ Nierenmedikamente heimlich manipuliert wurden. Dem Polizisten geht es immer schlechter. Da erreicht ihn ein Lebenszeichen von Viktor…
„Vor den Augen von Max entfaltet sich dieses Kaleidoskop von Polit-, Macht- und Wirtschaftsstrukturen“, erklärt Hauptdarsteller Heino Ferch. Es gehe um Lobbyismus und um die Frage, wie mit der Politik Deals gemacht werden. „Das ist an der Tagesordnung, aber wir kriegen vielleicht nichts davon mit, weil es hinter verschlossenen Türen passiert.“
Er habe nicht gewusst, dass es den Global Seed Vault tatsächlich gibt, so Ferch. „Das, was im Film zu sehen ist, ist der Original-Eingang zu dem weltweit größten Saatgutspeicher. Da sind Getreide oder Reis aus allen Regionen der Erde eingelagert in Permafrost.“ Das wiederum sei auch Thema der Reihe: „Wird die Erde wärmer, ist dieses Bergwerk gefährdet. Dann wird das irgendwann wahrscheinlich umgelagert oder künstlich gekühlt werden müssen.“
So spielt der Klimawandel in die Geschichte hinein. „Dass große Zusammenhänge aufgezeigt werden, ist etwas, was ich an dieser Serie besonders finde“, sagt Schauspieler Heino Ferch der hofft, über eine Fernsehserie ein breiteres Publikum zu erreichen als mit einer Dokumentation.