Es ist der zweite gemeinsame Fall für die ungleichen Ermittlerinnen Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Melly Böwe (Lina Beckmann) aus Rostock. „Nur Gespenster“ heißt der „Polizeiruf 110“, den das Erste an diesem Sonntag um 20.15 Uhr zeigt.
Ein Arzt wird sadistisch ermordet, ein 15 Jahre lang vermisstes Mädchen meldet sich auf einmal wieder bei seiner Mutter, die die Hoffnung auf ein Wiedersehen nie aufgegeben hat, und Kommissarin König wird von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt.
Eine Menge düsterer Stoff für den TV-Krimi, der noch dazu immer wieder kritisch aufs Zwischenmenschliche im neu zusammengewürfelten Rostocker Team blickt. Sie haben sich noch nicht gefunden. „Vielleicht weil sie sich nicht gesucht haben“, sagt Schauspielerin Lina Beckmann, die als Melly Böwe eine spannende Farbe in dieses Präsidium bringt und Königs ruppige Art mit ihrer selbstbewussten Herzlichkeit konterkariert.
„Nur Gespenster“ (Regie: Andreas Herzog, Buch: Astrid Ströher) ist ein Krimi, in dem die Filmemacher einen Cold Case geschickt mit der Gegenwart verquicken. Das Thema dieses Films, das an dieser Stelle nicht verraten werden soll, geht an die Nieren und wird in bisweilen blutigen Bildern umgesetzt. Dabei ist es eher das, was wir nicht sehen, das aufwühlt. aki