Kuriositäten aus dem Archiv

von Redaktion

Oliver Welke und Bastian Pastewka präsentieren einander Clips aus der Fernsehgeschichte

VON GREGOR BAUERNFEIND

Zwei Männer mit Humor schauen altes Fernsehen. Mit diesem Konzept gehen die Komiker Bastian Pastewka (51) und Oliver Welke (57) zum Jahreswechsel in ihre erste gemeinsame Show, von der es zwei Teile gibt. Längst bekannte Klassiker wollen sie dabei aber nicht noch einmal ausgraben. „Wir sind keine Retroshow“, sagt Pastewka im Interview. Man präsentiere vielmehr „vollkommen abseitiges Fernsehen“ und überwiegend Ausschnitte, die seit der Originalausstrahlung niemand mehr gesehen habe. Die beiden Folgen „Welke & Pastewka – Wiedersehen macht Freude!“ laufen am morgigen Freitag und am 5. Januar, ebenfalls einem Freitag, um 22.30 Uhr im ZDF, auf dem Sendeplatz der „heute show“, die bis Ende Januar pausiert. Als Gäste sind Torsten Sträter, Olaf Schubert und Max Giermann dabei.

Welke und Pastewka – so das Prinzip der Sendungen – führen einander alte Clips vor, die der jeweils andere hoffentlich noch nicht kennt. „Der Spaß besteht eben nicht darin, zu sagen, was man alles weiß. Es ist kein ,Schweinchen-Schlau-Format‘, sondern man reagiert zusammen mit dem Zuschauer“, sagt Welke. „Wir sind ein paar Mal massiv überrascht worden und konnten gar nicht glauben, dass es bestimmte Formate schon gab zu Zeiten, in denen wir sie theoretisch hätten sehen können.“ Denn die beiden sind bekennende Fernsehfans und kennen sich eigentlich auch mit dem ein oder anderen Nischenformat gut aus.

„Olli und ich sind von unseren jeweiligen Eltern vor den Fernseher gesetzt worden“, erinnert sich Pastewka. Und Welke erzählt: „Ich habe mich wirklich nachmittags hingesetzt und habe – wie Bastian auch – freiwillig Schulfernsehen geguckt, weil ich einfach dachte, dann muss ich in der Zeit keine Hausaufgaben machen.“ „Und wir beide tauschen uns auch im Privatleben permanent über Filme, Shows und Serien aus“, sagt Pastewka. „Sehr zum Leidwesen unserer Frauen.“

Bei den Kuriositäten aus 60 Jahren Fernsehen fallen viele gesellschaftliche Veränderungen auf. Etwa: „Frauen waren ja noch bis weit in die Siebzigerjahre in erster Linie als Ansagerinnen geduldet“, sagt Pastewka. „Wenn es dann eine mal gewagt hat, in den Sport zu gehen, dann wurde sie verrissen, noch bevor die Sendung ausgestrahlt war.“ Im Unterhaltungsfach habe sich ebenfalls viel verändert. „Selbst da, wo es unterhaltsam sein sollte, war es eine sehr ernste Angelegenheit“, erzählt Welke. „Das muss man den heutigen Fernsehzuschauern wirklich erklären! Wie staatstragend Unterhaltung war!“

So gesehen gebe es wenig, was man sich zurückwünschen würde, sagt Welke. „In Wirklichkeit ist das Fernsehen heute ja viel besser als sein Ruf. Schon alleine wegen der Auswahl, die man hat. Niemand zwingt einen, Mist zu gucken. Man könnte jeden Vormittag, Nachmittag, Abend gutes Fernsehen genießen, wenn man sonst kein Leben hat.“ Es sei heute nur schwerer, in dieser Masse zu navigieren.

Beide Folgen

laufen ab morgen auch in der ZDF-Mediathek.

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