So unterschiedlich sie als Typen sind, so ähnlich sind die Probleme, die sie haben: Danyal, Markus und Tobi sind alle Mitte 50 und leben ein einigermaßen geordnetes Leben in der fränkischen Provinz. Als Danyal (Tim Seyfi), der nach dem Tod seiner Frau alleine lebt, sich um seine Tochter sorgt – obwohl die Ärztin längst auf eigenen Beinen steht –, reist er zu ihr nach Berlin und nimmt seine beiden Kumpels kurzerhand mit. Der Karrierejurist Markus (Marcus Mittermeier) und der Entertainer Tobi (Dirk Borchardt) sind nämlich ebenfalls fürsorgliche Väter mit erwachsenen Töchtern, die in Berlin leben, und möchten den Freundschaftsdienst mit der Gelegenheit verbinden, nach dem Rechten zu schauen. „Kaum angekommen, müssen die drei jedoch erkennen, noch weniger über das Leben der jungen Frauen zu wissen, als sie es sich hätten träumen lassen!“, heißt es in der Ankündigung der ARD, und so nimmt der Film „Wenn Papa auf der Matte steht“, der heute um 20.15 Uhr ausgestrahlt wird, seinen Lauf.
Die „Mädels“ haben naturgemäß ihr eigenes Leben und vor allem ihre eigene Sicht auf das Verhältnis zum jeweiligen Vater. Jila (Aylin Öcal) will mit Danyal am liebsten überhaupt nicht sprechen, da sie ihn für das Scheitern mehrerer Beziehungen verantwortlich macht. Die erfolglose Schauspielerin Tilda (Lara Mandoki) möchte, dass ihr Vater sie nicht mehr mit seinen Karriereerwartungen belastet. Und Hanna (Zoë Valks) konfrontiert den selbstgefälligen Richter Markus damit, aus juristisch fragwürdigen Gründen heimlich geheiratet zu haben.
„Markus sind Paragrafen und Gesetze näher als Menschen“, sagt Marcus Mittermeier über seine Rolle. „Ich glaube, sie geben ihm mehr Sicherheit.“ Er sei glücklich mit seinem Leben, pflege seine Hobbys und Freundschaften. „Gefühle lässt er nicht so an sich heran, was nicht heißt, dass er keine hat“, so der Schauspieler. Als die drei Freunde sich auf die Reise nach Berlin machen, starte für Markus ein neues Kapitel als Papa. „Er erkennt, dass seine Tochter eine selbstständige junge Frau geworden ist – und doch immer sein Kind bleiben wird.“
Mittermeier, der in der ZDF-Reihe „München Mord“ regelmäßig ein Millionen-Publikum erreicht, ist selbst Papa. Welchen Rat würde er dem Film-Markus geben? „Niemals den Dialog aufgeben“, sagt er. „Immer in Kommunikation bleiben und selbst im Streit die Nähe suchen.“ mm