Jeden zweiten Sonntag gibt er den BR-Zuschauern Tipps für die „Freizeit“. In der gleichnamigen Sendung mit dem Schmidt Max geht es seit über 20 Jahren um so vielfältige Themen wie die Zubereitung von richtig gutem Kaiserschmarrn (lief Anfang Januar und hatte über 20 Prozent Marktanteil!), um Retro-Skigebiete, die Schmidt gemeinsam mit Felix Neureuther erkundet, oder darum, wie man ein Kajak baut in fünf Schritten. Am Montag nun startet eine neue Reihe mit dem 55-Jährigen, zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr, natürlich wiederum im BR Fernsehen: „Der Schmidt Max auf der Suche“ lautet der Titel – und einschalten lohnt sich.
Die Idee: In vier Folgen möchte der Münchner, der als Wirt Wolfi zur Stammbesetzung in den Eberhofer-Krimis gehört, Antworten auf die großen und kleinen Fragen des Lebens finden. Er begibt sich auf die Suche nach dem Glück, dem Abenteuer, dem Miteinander und der Zeit. Den Auftakt macht das Glück. „Wir wollten etwas Neues machen“, sagt Schmidt im Gespräch mit unserer Zeitung. „Und gleichzeitig etwas, bei dem ich mir treu bleiben kann.“ Und das bedeutet vor allem: Es geht in den liebevoll produzierten Filmen um Begegnungen mit Menschen. Es geht darum, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, in Ruhe hinzuschauen und Zeit zu haben. Zum Zuhören, um die Menschen ihre Geschichte, ihre Gedanken erzählen zu lassen.
In der Folge „Der Schmidt Max auf der Suche nach dem Glück“ sind das vier Menschen, ihre Biografien und zum Teil auch die Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten – und alle eine ganz eigene Definition des wohl schönsten Gefühls der Welt haben. Da begegnen wir etwa Peter, einem Selfmade-Millionär, der im Landkreis Fürth lebt und alles hat, wovon viele träumen: Luxus-Autos (mehrere!), ein schmuckes Haus samt Garten, Erfolg im Job. Und was ist seine größte Freude? Katzen! Tiere, die er einst gerettet hat, und die nun auf dem Dach seines Bürogebäudes ein offensichtlich sehr glückliches Leben leben. „Der erste Eindruck ist eben oft der falsche“, sagt der Schmidt Max. Nach dem Motto: Nur weil jemand ein großes Auto vor der Tür stehen hat, muss er kein materialistischer Mensch sein.
Die Zuschauer lernen im Lauf der Folge auch Arno aus Regensburg kennen, einen großen Kerl mit einem noch größeren Herzen. Selbst in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, unterstützt er heute mit Sach- und Lebensmittelspenden diejenigen, die bedürftig sind. Sein größtes Glück ist das Helfen. Schmidt trifft außerdem eine Familie, die seit Generationen in der wunderschönen Jachenau lebt, und spricht mit ihr über die Frage, ob Heimat glücklich macht. Und bei der Psychologin Daniela Blickhan aus Bad Aibling holt sich der Moderator, der mit seiner Familie in München und am Chiemsee lebt, ganz praktische Tipps, die – bestenfalls – glücklich machen. Ein „Glückstagebuch“ zum Beispiel, in dem er die schönen Momente des Tages festhalten soll – damit er sie in Zeiten, wenn es mal nicht so rund läuft, wieder hervorholen und sich erinnern kann. Eine Idee, so simpel wie genial. „Wenn man es schafft, öfter mal das Positive zu sehen, tut man sich selbst etwas Gutes“, sagt Schmidt.
Es sind leise Geschichten, die hier erzählt werden, wenn man das so sagen kann. „Ich bin ja auch kein lauter Mensch“, sagt der Mann mit der Mütze als Markenzeichen und lacht. „Ich möchte einfach einen Blick ins Land werfen, ohne dass dabei irgendetwas inszeniert wäre, ich möchte hinschauen und zuhören, ohne zu werten.“ Es gehe doch darum, andere zu verstehen. „Gemütsfutter“ nennt er diese Art, Geschichten zu erzählen.
Nach den vier Folgen darf es damit gerne weitergehen.