Nicole Kidman dreht in Oberbayern

von Redaktion

Zweite „Nine perfect Strangers“-Staffel mit dem Hollywoodstar entsteht in den Penzing Studios

VON DIETER PAUL ADLER

Nicole Kidman als russische Heilerin namens Masha Dmitrichenko, die in einem abgelegenen Hotel in den Alpen neun sehr unterschiedliche Menschen empfängt, um sie mit obskuren Methoden zu therapieren – das klingt nach Hollywood. Tatsächlich entstand die erste Staffel der Amazon-Prime-Streamingserie „Nine perfect Strangers“ jedoch nicht in Kalifornien, sondern in Australien. Der Drehort spielt also keine Rolle für die perfekte Illusion. Was also spricht dagegen, die zweite Staffel der Serie in Europa zu produzieren? In Deutschland? In Bayern? Das dachten sich auch die Macher dieser Produktion und wählten die erst vor zwei Jahren in Betrieb genommenen Penzing Studios im gleichnamigen Ort im Landkreis Landsberg am Lech als Schauplatz für die Innenaufnahmen aus dem geheimnisvollen „Tranquillum House“ in den Schweizer Bergen.

Bestätigen wollte das bis jetzt keiner der Verantwortlichen, allerdings geben die für das Projekt bereits gewährten Fördersummen einen Hinweis darauf, dass auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes ein großes internationales Projekt entstehen soll. Zehn Millionen Euro zahlt der German Motion Picture Fund (GMPF) im Auftrag von Kulturstaatsministerin Claudia Roth, eine weitere Million steuert der Filmfernsehfonds Bayern (FFF) bei, wie die „SZ“ berichtet. Gedreht werden soll aber nicht nur in den Studios, sondern auch in München und in Österreich. Auch im Nachbarland wurden hierfür bereits Fördergelder in Millionenhöhe bereitgestellt.

Hollywoodstar Kidman (56), bekannt aus Filmen wie „Eyes wide shut“, „Unterwegs nach Cold Mountain“ und „The Hours“ sowie Serien wie „Big little Lies“ gehört zu den bekanntesten und bestbezahlten Schauspielerinnen der Welt. In der ersten Staffel von „Nine perfect Strangers“, die 2021 startete und auf dem gleichnamigen Roman von Liane Moriarty basiert, spielten neben ihr unter anderem Melissa McCarthy, Samara Weaving und Luke Evans und Michael Shannon, für die zweite sind Gerüchten zufolge Annie Murphy, Christina Baranski, Murray Bartlett und Lucas Englander im Gespräch.

Hauptattraktion der Penzing Studios ist der sogenannte Hyperbowl, in dem sich dreidimensionale Hintergründe für Filmszenen aller Art herstellen lassen. Das nutzte schon Rupert Sanders für sein Remake von „The Crow“, auch Bora Dagtekin („Fack ju Göhte“) drehte schon hier – „Chantal im Märchenland“ mit Jella Haase. Und noch ein großer Name wird im Zusammenhang mit der neuen oberbayerischen Traumfabrik genannt. So soll hier die Fortsetzung des Actionfilms „Cliffhanger“ von 1993 mit Sylvester Stallone produziert werden.

Nicole Kidman und Sylvester Stallone – Namen, bei denen auch Penzings Bürgermeister Peter Hammer (CSU) ins Schwärmen kommt. Sie seien „der beste Beweis, dass hier etwas wirklich Großes entsteht – das freut mich für die Penzing Studios, das Land Bayern und natürlich in erster Linie für meine Gemeinde Penzing“, so Hammer gegenüber unserer Zeitung: „Wir dürfen davon ausgehen, dass damit positive Effekte vielfältigster Art und eine neue Strahlkraft von Penzing ausgehen.“ Allerdings: „An die Rolle eines bayerischen Hollywood werden wir uns aber auch noch etwas gewöhnen müssen.“

Artikel 2 von 2