„Ein Wunder“

von Redaktion

Wie Uschi Glas, die am 2. März ihren 80. Geburtstag feiert, ihrem Mann das Leben rettete

VON MARIA ZSOLNAY

Auf dem roten Teppich sind sie immer das strahlende Paar, sie elegant und eloquent, er dezent im Hintergrund. Mit Dieter Hermann hat Uschi Glas ihr Lebensglück gefunden. Die Schauspielerin, die am 2. März ihren 80. Geburtstag feiert, ist seit knapp zwanzig Jahren mit dem Unternehmer – und leidenschaftlichem Golfspieler – verheiratet. „Dieter ist die Liebe meines Lebens“, sagt die Schauspieler oft.

Eine Liebe, die sie zweimal beinahe verloren hätte. Einmal, als den heute 74-Jährigen im Garten eine Wespe gestochen hatte. „Was mich damals alarmiert hat, war seine Tonlage“, erzählt sie jetzt in „Bunte“. „Es war ein allergischer Schock. Gemeinsam mit seinen Töchtern habe ich ihn so lange bearbeitet, bei uns zu bleiben, bis der Notarzt kam.“ Das zweite Mal war sein Schutzengel noch aufmerksamer: Nach dem Aufstehen ist bei Hermann „ein Aneurysma im Gehirn geplatzt“, so Glas. Sie war im selben Raum, konnte sofort reagieren. „Die Ärzte sagen bis heute, dass es ein Wunder sei, dass Dieter überlebt hat.“

Umso intensiver genießen sie jetzt das Leben. „Ich lebe im Hier und Jetzt. Wenn ich wirklich etwas ändern möchte, mache ich es einfach“, sagt sie heute. „Wer im Leben darauf wartet, dass das Glück vorbeikommt, tut dies vergeblich.“ Um solche Lebensweisheiten zu teilen, hat sie jetzt ein Buch geschrieben. Mit „Ein Schätzchen war ich nie“ will sie Menschen Mut machen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Man müsse sich selbst die beste Freundin sein, so Glas, sich selbst treu bleiben. Besonders jetzt brauche es Menschen mit Haltung und Mut zu Widerspruch. Aus dem Grund geht sie mit Hermann regelmäßig auf die Straße – demonstrieren für die Freilassung der israelischen Geiseln, aber auch gegen den immer stärker werdenden Rechtsruck in der Gesellschaft. Uschi Glas ist eben auch politisch – und sozial engagiert mit ihrem Verein BrotZeit, mit dem sie täglich 15 000 Schulkinder mit Frühstück versorgt.

Dabei war nicht immer alles so einfach in ihrem Leben. Als Kind, in ihrer niederbayerischen Heimat Landau an der Isar, fühlte sie sich oft ausgegrenzt. „,Negerlein‘ war meine Spitzname, weil ich einen dunklen Teint und schwarze Locken hatte“, erinnert sich die Schauspielerin in dem „Lebenslinien“-Porträt des Bayerischen Rundfunks (s. Kasten). Doch Uschi ließ sich nicht beirren, setzte ihren Willen durch, ging nach München, wo sie als Sekretärin bei dem berühmten Anwalt Rolf Bossi (1923-2015) anfing. Im gleichen Jahr lernte sie den Filmproduzenten Horst Wendlandt (1922-2002) kennen – der Rest ist Film-Geschichte. Eine, die Uschi Glas selbst noch immer weiterschreibt.

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