„Ist dann auch mal gut“

von Redaktion

Peter Kloeppel kündigt seinen Rückzug vom Job des RTL-Anchorman an

VON CHRISTOF BOCK

Einer der renommiertesten deutschen Fernsehjournalisten nimmt Abschied – RTL-Anchorman Peter Kloeppel. „Ende August ist meine letzte Sendung“, sagte der 65-Jährige dem „Stern“. Ab und zu werde er möglicherweise ein Format wie die investigative Reihe „Durchleuchtet“ produzieren, aber keine tagesaktuelle Moderation mehr übernehmen: „Ich werde dieses Jahr 66. Ist dann auch mal gut.“

Kloeppel kündigte an, künftig größtenteils in den USA leben zu wollen, um mehr Zeit mit seiner Frau und seiner Tochter verbringen zu können: „Dort kennen sie mich nur als Peter aus Deutschland, nicht als Fernsehmensch.“ Auch seine Kollegin Ulrike von der Groeben nimmt demnach Abschied von der Sendung. „Sie werde ich vermissen. Sie ist viel lauter und lustiger als ich, viel impulsiver. Sie hat immer einen Spruch parat, kennt sich im Sport gut aus“, so Kloeppel: „Sie bringt alles mit, was ich nicht so gut kann. Ich freue mich jedes Mal, sie zu sehen. Das war mehr als 30 Jahre lang so. Jetzt geht eine Ära zu Ende. Für uns beide.“

Auf Nachfrage bestätigte eine RTL-Sprecherin am Dienstagabend beide Personalien. Der Sender werde sich zur Nachfolge von beiden zu gegebener Zeit äußern. Kloeppel sagte im „Stern“-Gespräch, er sei Journalist geworden, „weil ich das Gefühl hatte, dass ich das ganz gut kann. Dass mir die Moderatorenrolle angetragen wurde, war eine Dreingabe. Es war nicht geplant. Was ich mir aber gesagt habe: Wenn ich Nachrichtenmoderator werde, will ich der Beste sein.“

Der gebürtige Frankfurter ist einer der Männer der ersten Stunde bei dem Privatsender. Ab 1985 arbeitete er im Bonner Studio von RTL (damals noch RTL plus), ging 1990 als Korrespondent in die USA. Seit 1992 ist er Chefmoderator von „RTL aktuell“. Von 2004 bis 2014 war er zugleich Chefredakteur des Kölner Privatsenders. Er erhielt in seiner Laufbahn zahlreiche Ehrungen, darunter den Deutschen und den Bayerischen Fernsehpreis sowie den Bambi. Vielen Zuschauerinnen und Zuschauern ist vor allem seine Moderation während der Anschläge vom 11. September 2001 in Erinnerung. Diese siebeneinhalbstündige Live-Strecke gilt als Sternstunde des Fernsehjournalismus.

Artikel 3 von 3