Wegen Fehlverhaltens versetzt

von Redaktion

ZDF-Journalist Matthias Fornoff muss Chefposition abgeben

Shakuntala Banerjee übernimmt Fornoffs Posten. © ZDF

ZDF-Journalist Matthias Fornoff muss seinen Posten als Leiter der Redaktion Politik vorzeitig räumen. © Svea Pietschmann/ZDF

ZDF-Journalist und Moderator Matthias Fornoff muss vorzeitig seine wichtige Führungsrolle beim öffentlich-rechtlichen Sender in Mainz abgeben. Ab diesem Samstag ist der 60-Jährige nicht mehr Leiter der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen, wie das ZDF jetzt mitteilte.

Vom Sender hieß es weiter über den Journalisten: „Er wird künftig eine neue Aufgabe in der ZDF-Chefredaktion übernehmen ohne Führungsverantwortung.“ Zu den Gründen für diese Entscheidung äußerte sich der öffentlich-rechtliche Sender so: „Vorausgegangen waren Beschwerden über Fehlverhalten gegenüber Kolleginnen. Das ZDF hat diese geprüft und stellt dabei stets hohe Ansprüche an seine Führungskräfte.“ Drei Mitarbeiterinnen seien ihren Aussagen zufolge von Fornoff in „unangenehme Situationen“ gebracht worden und hätten sich belästigt gefühlt. Fornoff sei von den Vorwürfen „überrascht“ gewesen, denen die Personalabteilung zusammen mit Intendant Norbert Himmler und Chefredakteurin Bettina Schausten nachgegangen sei. Dennoch habe er Fehler eingestanden und die getroffene Entscheidung des ZDF akzeptiert. Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst über die Vorfälle berichtet.

Eigentlich sollte Matthias Fornoff erst zum 1. November die Leitung an ZDF-Journalistin Shakuntala Banerjee übergeben, wie das ZDF noch im April mitgeteilt hatte. Bis Banerjee im November übernimmt, springt nun kommissarisch Vize-Leiterin Antje Pieper ein. Fornoff ist einem Millionenpublikum aus dem Fernsehen bekannt. Er moderiert seit vielen Jahren das „Politbarometer“ und stellt in Wahlsendungen Umfrageergebnisse der Forschungsgruppe Wahlen vor. Er moderierte auch schon zahlreiche „ZDF spezial“-Sendungen zu aktuellen Ereignissen. Wie es künftig um seine Moderationen steht, ging aus dem Statement des ZDF nicht hervor.
DPA

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