Der steinige Weg zum großen Glück

von Redaktion

„3 Paare, ein Ziel“ – neue Folgen der ARD-Dokuserie über den schönsten Tag im Leben

Cansu und Sertan sind schwer verliebt. © Gülben Dörtoluklar

Wer hält die Zügel in der Hand? Ringo und Sandra haben ihre persönliche Traumhochzeit akribisch geplant. © Kai Reußner

Roman und Morin haben bereits drei Kinder. © Julia Knoblauch

Eigenheim oder Traumhochzeit – das ist für Sandra und ihren Lebensgefährten Ringo keine Frage. „Wir haben unseren Bausparer aufgelöst, um den schönsten Tag des Lebens zu feiern“, erklären die Münchner, die in der zweiten Staffel der ARD-Dokureihe „3 Paare, ein Ziel – Wir wollen heiraten“ akribisch ihre Hochzeit planen. Die Serie, die mit 1,3 Millionen Abrufen und der Geschichte über den Kinderwunsch dreier Paare zum Überraschungshit wurde, begleitet diesmal Liebende auf dem bisweilen steinigen Weg ins Glück. Die fünf neuen Folgen der BR-Produktion sind ab heute in der ARD Mediathek verfügbar und ab dem 28. Juli im BR Fernsehen zu sehen.

Könnte man schönes Wetter kaufen, Sandra würde gleich noch ein paar Scheine mehr lockermachen. „Ich finde es furchtbar, wenn man Dinge nicht kontrollieren oder beeinflussen kann“, sagt die 31-Jährige. Eine Erfahrung, die ihr auch zusetzte, als Lebensgefährte Ringo vor zwei Jahren nach einem Darmdurchbruch im Koma lag. Schwere Zeiten für das Paar, das wie Pech und Schwefel zusammenhält. Das Einzige, was die beiden trennt, sind 20 Jahre. „Ein Altersunterschied, der anderen viel stärker auffällt als uns selbst“, sagt Ringo im Film. Für ihn ist die Heirat, „der letzte Schritt, der noch fehlt“. Und der darf deshalb auch 35 000 Euro kosten.

Geld spielt auch bei Morin und Roman aus Leipzig keine Rolle. „Weil wir‘s nicht haben“, lacht das Paar, das drei Kinder und mit der Renovierung eines baufälligen Hauses alle Hände voll zu tun hat. Ihr Budget für den Hochzeitstag? Zwischen 6000 und 7000 Euro. Der jüngste Familienzuwachs ist gerade mal ein paar Wochen alt, und auf der Baustelle gibt es immer wieder böse Überraschungen. Ob das der ideale Zeitpunkt für das Jawort ist? „Den gibt es nicht“, ist Morin überzeugt. „Mein Vater ist vor wenigen Jahren überraschend gestorben. Man weiß nie, was als Nächstes kommt.“ Also sei es jetzt genauso gut wie später.

Seit zwei Jahren sind Cansu und Sertan aus Nürnberg ein Paar. Die beiden 25-Jährigen mit türkischen Wurzeln leben bis zur Hochzeit noch bei ihren Eltern. Ihre Beziehung, das zeigt die sehenswerte Dokuserie, ist geprägt von großer Liebe und Fürsorge. Dennoch stehen die beiden unter enormem Druck. Eine traditionelle Hochzeit mit 400 Gästen wollen ihre Familien ausrichten. Ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche stellen Cansu und Sertan hintenan. „Für uns zählt eigentlich die standesamtliche Trauung im kleinen Kreis mehr“, sagen die beiden. Aber sie wollen niemanden enttäuschen.

Von der Suche nach einer geeigneten Location, über den Hochzeitstanzkurs und den Brautkleidkauf bis hin zum Fototermin mit der ganzen Familie – die Kamera begleitet den holprigen Weg der drei Paare. In fünfmal 30 Minuten entwerfen die Filmemacher und Autoren Jasmin Körber, Robert Stöger, Nora Zacharias ein hochemotionales Bild des nicht immer schönsten Tags des Lebens.
ASTRID KISTNER

Artikel 2 von 2