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Noch mehr Drama, Baby!

von Redaktion

Netflix startet die lang ersehnte vierte Staffel von „Emily in Paris“

Die Liebe ist ein seltsames Spiel: Werden Emily (Lily Collins) und Gabriel (Lucas Bravo) ein Paar? © Netflix

Paris, nicht Venedig: Emily (Lily Collins) taucht auf einem Maskenball mit einem extravaganten Kostüm auf. © Netflix

Emily Cooper (Lily Collins) ist erwachsener geworden – doch in Herzensangelegenheiten herrscht immer noch Chaos. © Netflix

Olympia vor dem Eiffelturm – das ist vorbei. Aber wer Frankreich weiterhin von seiner schönsten Seite sehen will, für den steht ab sofort Emilys Märchen-Paris bereit. Auf Netflix ist die mittlerweile vierte Staffel der von vielen Fans heiß geliebten Romcom-Serie (Romcom steht für romantische Komödie) „Emily in Paris“ gestartet mit herrlich kitschigen Kulissen, extravaganten Outfits und jeder Menge verkompliziertem Liebesdrama.

Wir erinnern uns: Lily Collins (Tochter von Musiklegende Phil Collins) spielt die ehrgeizige und junge Marketing-Managerin Emily Cooper, die von Chicago nach Paris kommt und sich nach einem ersten Kulturschock in die Stadt und die französische Lebensart verliebt. Collins nennt den neuen Aufschlag „die Staffel der Verletzlichkeit“. Fans dürften chaotische Szenen und emotionale Zusammenbrüche erwarten, verspricht sie. So weit, so dramatisch.

Emily, die zu Beginn der Serie noch als prüdes Naivchen durch Frankreich stakste, wirkt in der vierten Staffel gesetzter und wird sogar etwas wagemutig. Zu viel Feuer sollte man aber nicht erwarten, wenn Collins verrät: „Dreiecke, Kreise, Quadrate – die Liebesgeometrie ist in diesem Jahre stärker als je zuvor.“ Denn, nachdem Emily möglicherweise zum ersten Mal außerhalb des Schlafzimmers Sex hat, dauert es nicht lange, bis sie leicht panisch klarmachen muss, dass sie klare Grenzen braucht – und eine Decke über ihrem Bett.

Serien-Macher Darren Star will in den neuen Folgen der oft als unrealistisch und romantisierend kritisierten Serie nun auch bewusst mehr Alltag zeigen. Aber natürlich kommen vor allem Modefans und Style-Biester auf ihre Kosten: Denn die mehr als 80 verschiedene extravaganten Outfits, die Co-Produzentin Collins mit ihrer Stylistin Marylin Fitoussi zusammengestellt hat, spielen in der Serie eine tragende Rolle.

Die große Frage vieler Fans dürfte aber sein, wie sich Emilys Liebesleben nach dem großen Knall entwickelt, mit dem Staffel drei zu Ende ging. Camille (Camille Razat) brach ihre Spontan-Hochzeit mit ihrem Langzeit-Boyfriend Gabriel (Lucas Bravo) ab – auch wegen der Gefühle, die dieser ihrer Meinung nach für Emily hegt. Schon seit Tag eins der Serie umkreisen sich die hoffnungslos verliebte Emily und Gabriel, ohne dass es mit einer Beziehung so recht etwas werden will.

Dass die Chancen für die zwei nach der abgeblasenen Vermählung besser stehen, ist aber nicht gesagt. Denn Gabriel verrät Emily, die ja eigentlich ohnehin mit dem smarten Briten Alfie (Lucien Laviscount) zusammen ist, dass Camille schwanger ist. Wie sich die komplizierte Situation auflöst, soll an dieser Stelle nicht gespoilert werden. Nur so viel: Chaos, Liebe, Leben, Leidenschaft lauern hinter jeder Bistro-Ecke – natürlich optisch appetitlich in Szene gesetzt.

Eine wahre Neuerung kommt dann mit dem zweiten Teil der neuen Folgen am 12. September. „Obwohl Emilys Herz Paris immer treu bleibt, wird ihr Leben in dieser Staffel unerwartete Wendungen nehmen: Wundert euch nicht, wenn sie römische Ferien macht“, kündigte Collins bereits vor einem Jahr an. Kommt nach dem Leben wie Gott in Frankreich nun also La Dolce Vita für Emily? Und zieht es sie alleine nach Italien, in männlicher Begleitung oder lernt sie dort gar ein neues potenzielles Love Interest kennen?

Auch wenn die Themen und Charaktere der Erfolgsserie in Staffel vier noch immer dieselben sind, hat die Show in den ersten fünf Folgen doch erneut luftig-leichte Unterhaltung zu bieten. Im Gegensatz zu früheren Staffeln gibt es mehr Erzählstränge, die Emily nicht direkt betreffen, und damit mehr Charakterentwicklung für kleinere Rollen. Auch ernste Themen wie Machtmissbrauch werden angerissen, selbstverständlich aber leicht verdaulich. Und für Spannung sorgen ein paar gar nicht mal so kleine Lügen.
RACHEL BOSSMEYER

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