„Grenzen überwinden“: Die 180.000-Einwohner-Stadt Basel rüstet sich ab sofort für den ESC 2025. © FABRICE COFFRINI
Der Eurovision Song Contest (ESC) findet nächstes Jahr ganz nahe der deutschen Grenze in Basel statt. Die drittgrößte Stadt der Schweiz hat sich im Rennen gegen Genf durchgesetzt, wie der Ausrichter, die Europäische Rundfunkunion (EBU), bekannt gab. Das Finale findet am 17. Mai statt.
Das Spektakel soll in der St. Jakobshalle stattfinden, die Platz für 12 000 Menschen hat. Die Show soll zudem ins nahe gelegene Fußballstadion übertragen werden, wo 20 000 Menschen untergebracht werden können. Die Stadt rechnet mit Kosten von rund 30 bis 35 Millionen Franken (37 Millionen Euro). Schon vor der Bekanntgabe des Sieges waren die Hotelpreise auch für einfache Unterkünfte auf mehrere hundert Euro pro Nacht emporgeschnellt.
Basel hatte mit dem Motto „Grenzen überwinden“ geworben. Wie das geht, lebt die Stadt mit ihren rund 180 000 Einwohnern seit Jahrzehnten vor. Sie grenzt unmittelbar an Deutschland und Frankreich, und die Gemeinden im Dreiländereck arbeiten so eng zusammen, dass Bewohner die Grenzen kaum noch wahrnehmen. „Der ESC verbindet und inspiriert, über alle Grenzen hinweg“, hatte die Stadt bei ihrer Bewerbung geschrieben und sich mit ihrer „weltgewandten Szene“ empfohlen.
Das Motto passt auch zum ESC, bei dem sich zuletzt immer öfter politische Spannungen niederschlugen, zum Beispiel im Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine oder dem Krieg Israels gegen die Terrororganisation Hamas in Gaza.
Dass die Schweiz Gastgeber würde, stand seit ihrem Sieg heuer im schwedischen Malmö fest. Nemo, der sich weder als Mann noch als Frau definiert, gewann mit dem Song „The Code“. Nemo kam in der Gesamtwertung aus den Stimmen der Jurys in den Mitgliedsländern und des Publikums auf den ersten Platz vor Kroatien. Der deutsche Sänger Isaak belegte den zwölften Platz.
Für die Schweiz ist es der dritte ESC. Sie richtete den ersten Wettbewerb 1956 in Lugano aus und gewann auch mit Lys Assia. Der nächste Grand Prix Eurovision de la Chanson, wie der ESC damals hieß, fand allerdings in Frankfurt am Main statt. Ein zweites Mal gewann die Kanadierin Céline Dion im Jahr 1988 für die Schweiz und startete damit ihre internationale Karriere. Im folgenden Jahr fand der Wettbewerb in Lausanne statt.
CHRISTIANE OELRICH