Sein zweiter Abschied

von Redaktion

Ex-„Mister Tagesschau“ Jan Hofer sagte „RTL Direkt“ Servus

Er war über Jahrzehnte eines der Gesichter der Nachrichten in Deutschland, jetzt hört er auch im Privatfernsehen damit auf. Jan Hofer hat am Donnerstagabend seine letzten „RTL Direkt“-News präsentiert. Mitten in der Sendung kam Hofers Kollegin Pinar Atalay mit einem Blumenstrauß ins Studio und sagte: „Du bist einfach ,Mister News‘.“ Er antwortete: „Ich kann ja nichts dafür, aber ich war halt immer da. Ich bin über viele Jahrzehnte den Menschen ins Wohnzimmer gekommen.“ Das wird wohl auch in Zukunft noch ab und zu der Fall sein. Er werde „sicherlich das eine oder andere Mal noch mal auftauchen – aber nicht mehr bei ,RTL Direkt‘“, sagte Hofer.

Es ist bereits Hofers zweiter Abschied. Als er sich Ende 2020 in der ARD-„Tagesschau“ nach mehr als 30 Jahren vor laufender Kamera die Krawatte abstreifte, dachten viele, dass der Journalist in den Ruhestand geht. Der gebürtige Rheinländer dachte nicht dran und heuerte bei RTL an. Dort präsentierte er drei Jahre lang die späten Abendnachrichten „RTL Direkt“ aus Berlin. Für den Kölner Sender war es ein Glücksgriff, den Seriosität ausstrahlenden „Mister Tagesschau“ an Bord geholt zu haben.

Das merkte man auch den Glückwünschen von Politikern, die zum Abschied in der Sendung eingespielt wurden, an. CDU-Chef Friedrich Merz sagte, Hofer bleibe in seinem Gedächtnis und ein Teil seiner politischen Sozialisation. SPD-Chef Lars Klingbeil sagte: „Für mich sind Sie immer ein Gesicht auch des deutschen Journalismus, der deutschen Nachrichten. Und ich bin quasi mit Ihnen aufgewachsen.“

Hofer dankte am Ende dem Publikum. „Die beste Sendung funktioniert nicht, wenn sie nicht von den Zuschauerinnen und Zuschauern getragen wird.“ Als Grund für seinen Abschied hatte Hofer im Juni gesagt: „Jetzt ist die Zeit gekommen, wo ich auch erleben möchte, dass mein Sohn groß wird. Er ist erst acht und der möchte ganz gerne öfter Fußball spielen mit seinem Papa.“
ANNA RINGLE

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