INTERVIEW

„Wir erzählen richtig skurrile Geschichten“

von Redaktion

Katharina Wackernagel über „Mord mit Aussicht“ und ihre Liebe zur Eifel

„Richtig skurrile Geschichten“: Katharina Wackernagel mag es, in „Mord mit Aussicht“ dafür zu sorgen, dass die reale Außenwelt mit ihren gesellschaftlichen Krisen und Problemen für kurze Zeit ausgeblendet wird. © Frank Dicks/ARD

Millionen Fernsehzuschauer lieben die Krimiserie „Mord mit Aussicht“, in der Katharina Wackernagel die Polizistin Marie Gabler spielt. Ab heute gibt es im Ersten neue Episoden der Serie um die Kölner Beamtin zu sehen, die in dem fiktiven Eifeldorf Hengasch Gauner jagt. Wackernagel (45), die einer Künstlerfamilie entstammt – ihre Großmutter Erika und ihr Halbbruder Christof standen beziehungsweise stehen ebenfalls vor der Kamera –, wurde durch die Serie „Tanja“ einem größeren Publikum bekannt. Viel Lob gab es auch für Filme wie „Contergan“ und „Aenne Burda – Die Wirtschaftswunderfrau“ sowie für ihre Rolle als Kommissarin in der ZDF-Krimireihe „Stralsund“.

Zuletzt sind im Zuge von Programmreformen ja so einige Krimiserien bei ARD und ZDF abgesetzt worden. Was macht aus Ihrer Sicht „Mord mit Aussicht“ besser als diese Serien?

Schwer zu sagen, aber uns kommt sicher zugute, dass wir ein humoriges Crime-Format sind. Ich glaube, das Landleben, das wir in der Serie erzählen, hat einen gewissen Reiz. Dazu kommen natürlich die kuriosen Figuren, die bei uns zugange sind. Außerdem dürfen wir im Gegensatz zu vielen anderen Krimiserien richtig skurrile Geschichten erzählen, also bei den Fällen dürfen wir uns so richtig austoben. (Lacht.) Kürzlich ist sogar ein Ufo in Hengasch gelandet, das gibt’s sonst auch nicht oft im deutschen Fernsehen.

Sind Schmunzelkrimis wie Ihrer die perfekte Ablenkung in schwierigen Zeiten?

Ich glaube schon, weil sie einfach Spaß machen und nicht zu tief in Problembereiche eintauchen, die uns alle beschäftigen. Dazu kommt eine gewisse Überschaubarkeit, die wir dem Zuschauer bieten. Die reale Außenwelt mit ihren gesellschaftlichen Krisen und Problemen wird für kurze Zeit ausgeblendet.

Haben Sie sich eigentlich schon ein bisschen verliebt in die Eifel, wo die Serie spielt?

Ich habe es wieder sehr genossen, dort zu drehen. Ich liebe diese schöne, satte und hügelige Landschaft in der Eifel und im Bergischen Land, wo wir gedreht haben. Dreharbeiten auf dem Land sind ja viel angenehmer als in der Stadt, weil alles viel entspannter vor sich geht. Die Region ist wahnsinnig schön und die Leute sind unglaublich offen.

Könnten Sie sich vorstellen, da hinzuziehen?

Das nicht, weil ich nach wie vor eine bekennende Stadtpflanze bin und mich in meiner Wahlheimat Berlin sehr wohlfühle. Ich gehe in Berlin zwar nicht jeden Abend aus, genieße aber die Möglichkeiten, die mir die Hauptstadt bietet. Ich kann heute ins Theater, morgen ins Kino und übermorgen irgendwo Sushi essen – ich mag das einfach. Das Landleben ist mir dagegen nicht so nahe.

Die Kommissarin, die Sie in „Mord mit Aussicht“ spielen, wohnt im Wohnwagen…

Gezwungenermaßen, und das wäre überhaupt nicht mein Fall, muss ich sagen. (Lacht.) Ich habe auch im Urlaub keinerlei Lust zum Campen, das ist wirklich nicht meins.

Schauen Sie sich ab und zu andere Schmunzelkrimis an, um zu sehen, wie die Konkurrenz das macht?

Die Eberhofer-Krimis mit Sebastian Bezzel mag ich zum Beispiel sehr gerne. Ich finde es auch toll, dass die mit dem Bairischen so ihre ganz eigene Sprache dort haben, das verleiht dem Ganzen zusätzlich Würze.

„Mord mit Aussicht“

zeigt das Erste in sechs Folgen
ab heute immer dienstags um 20.15 Uhr.

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