EMMYS

„Shogun“ bricht alle Rekorde

von Redaktion

Das sind die Gewinner dieses Fernsehjahres – Samurai-Saga sichert sich 18 Trophäen

„Shogun“-Sieger Anna Sawai und Hiroyuki Sanada. © afp

„The Bear“: Jeremy Allen White (li.) mit Kollegen. © dpa

Glänzender Auftritt: Jennifer Aniston. © Jae C. Hong/dpa

Gleich zweimal durften sich die Stars der Fernsehbranche in diesem Jahr in Schale werfen, um im Peacock Theatre in Los Angeles das Blitzlichtgewitter auf sich zu ziehen. Wegen der Streiks der Drehbuchautoren im vergangenen Jahr fanden heuer zwei Emmy-Verleihungen innerhalb von acht Monaten statt. Abräumer der Gala war die Samurai-Saga „Shogun“ (Disney+), die alle Rekorde brach und sich 18 Trophäen sicherte. Die Disney-Serie „The Bear – King of the Kitchen“ ließ sich mit elf Auszeichnungen adeln, verpasste aber zur Überraschung des Publikums den Titel „Beste Comedyserie des Jahres“. Hätte es einen Preis fürs glamouröseste Outfit gegeben, dann hätte dieses TV-Idol sie gewonnen:

Jennifer Aniston (55), die ihr Dasein in einer Gefriertruhe fristen muss, erschien taufrisch im trägerlosen, perlenfarbenen Meerjungfrauenkleid von Oscar de la Renta. Der Morning-Show-Star glänzte und glitzerte und festigte seinen Ruf, eine Stilikone zu sein. Auf die Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin einer Dramaserie („The Morning Show“) musste sie diesmal verzichten. Anna Sawai schnappte sich den Titel für die gefeierte Literaturverfilmung „Shogun“. Die Reihe erzählt von den Erlebnissen eines britischen Navigators, der im 17. Jahrhundert nach Japan kommt und dort zum Samurai wird.

Die dreistündige Verleihung aus dem Peacock Theatre wirkte über weite Strecken routiniert und etwas langatmig. Vor allem das Ende der Show überraschte dann aber doch die versammelte Hollywood-Prominenz. Als letzter Preis des Abends ging der Emmy für die beste Comedyserie nicht an den Top-Favoriten „The Bear: King of the Kitchen“, sondern an die Vegas-Serie „Hacks“ (Netflix). Die Mischung aus Drama und Showbiz-Satire handelt von einer alternden Stand-Up-Komikerin (gespielt von Jean Smart), deren Dauershow eingestellt wird und die mit einer jüngeren Autorin um ein Comeback kämpft. Smart erhielt für ihre Rolle wie auch schon bei den beiden Preisverleihungen zuvor den Emmy als beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie. „Ich weiß das wirklich zu schätzen, denn normalerweise kriege ich nicht genug Aufmerksamkeit“, sagte Smart beim Entgegennehmen ihres Preises unter großem Gelächter des Publikums.

Die Restaurantserie „The Bear: King of the Kitchen“ erhielt dagegen unter anderem Preise in den Kategorien bester Hauptdarsteller für Jeremy Allen White und für die besten Nebenrollen von Ebon Moss-Bachrach und Liza Colón-Zayas. Insgesamt kam „The Bear“ auf elf Auszeichnungen, „Hacks“ auf drei. Bei den Miniserien war „Rentierbaby“ (Netflix) der große Sieger und gewann neben dem Hauptpreis fünf weitere Emmys. Die vom schottischen Comedian Richard Gadd entwickelte siebenteilige Reihe mit dem Originaltitel „Baby Reindeer“ erzählt mit schwarzem Humor von einem Mann, der von einer Stalkerin verfolgt wird.

Dass den USA in weniger als acht Wochen eine Präsidentschaftswahl bevorsteht, war während der Verleihung kaum zu spüren. Es gab einzig einige blasse Aufforderungen zur Stimmabgabe und Mahnungen zur Vielfalt der Vereinigten Staaten. Schon bei der Bekanntgabe der Nominierungen hatte sich ein eher unpolitischer Jahrgang abgezeichnet. Nachdem im Vorjahr noch mit „Succession“ und „White Lotus“ zwei böse Satiren über die Medienbranche und verwöhnte Luxusurlauber abgeräumt hatten, ging es dieses Mal eher traditionell zu.
AKI/DPA

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