INTERVIEW

„Ich könnte Theater sammeln“

von Redaktion

Didi Hallervorden über seine Leidenschaft für die Bühne und sein junges Eheglück

Von 1996 bis 1997 moderierte Didi Hallervorden „Verstehen Sie Spaß?“ im Ersten.

Trafen sich im Deutschen Theater: Hallervorden und Kolumnistin Maria Zsolnay.

Großes Glück: Didi Hallervorden mit seiner dritten Ehefrau Christiane bei einer Gala. „Ich glaube, ich bin jetzt im richtigen Hafen“, sagt er. © Knoth/API, Getty, Settnik/dpa

Konventionen? Darauf pfeift Didi Hallervorden. Der Theatermann, Komiker und Kult-Schauspieler hat erst vor zwei Jahren erneut geheiratet, da war er bereits stolze 86 Jahre alt. Mit der ehemaligen Stuntfrau Christiane Zander (59) lebt er in Berlin, wo er sich mehr denn je seiner Leidenschaft widmet: dem Theater. Gleich drei Stücke führt er in Eigenregie, trotzdem steht er auch noch ab und an vor der Filmkamera. Weil er zurzeit außerhalb von München dreht, hatte er Zeit für einen kurzen Besuch im Deutschen Theater. Dort steht gerade „Sister Act“ auf dem Spielplan. Unsere Kolumnistin hat ihn vor der Vorstellung getroffen.

Herr Hallervorden, kommen Sie heute nach München, weil Sie hier spielen möchten?

Ich habe gerade mit dem Intendanten (Thomas Linsmayer, Anm. d. Red. ) gesprochen und in der Tat fragte er mich, ob ich nicht Lust hätte, mal hier zu spielen. Ich habe ihm geantwortet: Laden Sie mich doch ein. Aber nicht zum Oktoberfest. (Lacht.) Ich gucke mir heute mal alles an.

Schauen Sie, was das Deutsche Theater anders macht als Ihre Häuser?

Ich glaube, das kann man so nicht vergleichen, das ist hier ein ganz anderes, größeres Haus und ein anderer Spielplan. Ich gehe gern ins Theater, immer dann, wenn ich nicht selbst auf der Bühne stehe. Und natürlich schaut man immer, was andere gut machen, oder eben nicht.

Theater ist Ihr Leben…

Ich könnte Theater sammeln wie andere Briefmarken. (Lacht.) Ich habe ja drei Theater, das Kabaretttheater Die Wühlmäuse, das hab ich mit 25 gegründet, das Schlosspark Theater, das mache ich jetzt im 16. Jahr mit eigenem Geld, und dann habe ich in meiner Geburtsstadt Dessau mit 86 Jahren das Mitteldeutsche Theater gegründet. Ich liebe Theater, es ist auch die Keimzelle unseres Berufes. Theater verlangt richtig gediegene Schauspielkunst, Fernsehen nicht so sehr.

Und Sie schreiben auch gerne …

Ich bringe jetzt ein Buch raus, wo ich skurrile Geschichten aus meinem Leben aufgeschrieben habe. Es hat gedauert, bis ich einen Verlag gefunden habe, aber jetzt zur Frankfurter Buchmesse ist es so weit.

Wollten Sie nicht auch mit Otto Waalkes ein Buch schreiben?

Ja, die Idee ist auf Sylt entstanden, in dem Lokal Sansibar, was Otto ja heiß und innig liebt. Aber ich glaube, dort kriegen wir das Buch nie fertig. Was anderes bekommen wir da vielleicht fertig, unsere Leber. (Lacht.) Also, wir sind dran, das machen wir schon noch.

Wie geht‘s Ihnen als verheirateter Mann? Sie hatten im Sommer Ihren zweiten Hochzeitstag.

Mir geht‘s gut damit. Ich hatte ja verschiedene Versuche gemacht, aber ich glaube, ich bin jetzt im richtigen Hafen.

Wird ja auch Zeit, oder?

Wie meinen Sie das? Ich hab ja noch ein paar Jahrzehnte vor mir. (Lacht.) Wir haben uns vor zehn Jahren kennengelernt, und das wächst von Tag zu Tag mehr, ich bin sehr glücklich.

Hier steht zurzeit „Sister Act“ auf dem Spielplan. Was hören Sie denn zu Hause für Musik?

Die ganze Bandbreite. Mal Schlager, mal Rockmusik, die ich im Übrigen sehr gerne höre. Mein Lieblingslied ist Atom Heart Mother von – na? Pink Floyd. Aber ich höre auch klassische Musik, je nachdem, in welcher Stimmung ich bin.

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