Raab soll den ESC retten

von Redaktion

Er mischt wieder mit! ARD und RTL planen mit dem Entertainer eine gemeinsame Show zum Vorentscheid

Hat gut lachen: Die ARD und RTL setzen auf Stefan Raab. © Balk

Es wurde viel gemunkelt, doch so richtig glauben konnte man es nicht. Nun aber die Gewissheit: Stefan Raab mischt wieder mit beim „Eurovision Song Contest“ (ESC)! Gestern verschickte die ARD eine Mitteilung an Journalisten. Betreff: „Stefan Raab, ARD und RTL laden ein: deutscher Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2025“ (man beachte die Reihenfolge der Gastgeber). Weiter heißt es: „Der deutsche Beitrag für den Eurovision Song Contest wird auch im kommenden Jahr per Vorentscheid bestimmt.“ Das Konzept für die Auswahl der Teilnehmer verrate die ARD gemeinsam mit RTL und Stefan Raab in einer Pressekonferenz.

Morgen werden Raab, ARD-Programmdirektorin Christine Strobl, RTL-Deutschland-Chefin Inga Leschek sowie NDR-Programmdirektor Frank Beckmann die Öffentlichkeit in Berlin über „eine besondere Kooperation“ informieren. Die Anmeldung zu der Veranstaltung erfolgt über das Portal „raab-tickets.de“, womit auch klar wäre, wer hier die Strippen zieht.

Es ist nicht das erste Mal, dass Stefan Raab mit der ARD für den ESC zusammenarbeitet. Der 58-Jährige, der erst kürzlich mit viel Tamtam auf die große Bühne zurückgekehrt ist und bei RTL eine neue TV-Heimat gefunden hat, ist großer ESC-Fan und war schon mehrfach beteiligt: Für Guildo Horn komponierte er unter dem Pseudonym Alf Igel das Lied „Guildo hat euch lieb“, mit dem der Sänger 1998 einen siebten Platz belegte. Beim ESC 2000 stand Raab mit „Wadde hadde dudde da?“ selbst auf der Bühne und schaffte den fünften Platz. 2004 landete Raab-Schützling Max Mutzke in Istanbul auf einem beachtlichen achten Platz. Und dann war da natürlich Lena, die erst den von Raab produzierten Vorentscheid „Unser Star für Oslo“ gewann und 2010 schließlich auch den ESC. 2012 hatte Stefan Raab erneut seine Finger im Spiel, als Roman Lob die im Ersten und auf ProSieben ausgestrahlte Castingshow „Unser Star für Baku“ gewann, für Deutschland an den Start ging und Rang acht rausholte.

Erfahrung ist also reichlich vorhanden. Aber taugt Stefan Raab noch als Garant für eine Frischekur? Die wäre für den ESC-Vorentscheid nötig – so verheerend das Abschneiden „unserer“ Teilnehmer in den vergangenen Jahren war (wenn man von Isaaks respektablem zwölften Platz im vorigen Jahr und von Michael Schulte mit Platz vier 2018 absieht). Mit seiner neuen RTL-Show „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ wird der Entertainer jedenfalls keinen Preis für innovative TV-Formate gewinnen, so altbacken die Sause daherkommt. Aber das muss ja für den ESC-Vorentscheid nichts bedeuten. Eigentlich kann es da sowieso nur besser werden. Und musikalisch war Raab immer eine Bank. Wir warten also ab – das ESC-Finale steigt am 17. Mai 2025 in Basel. Der Termin für den Vorentscheid ist noch nicht bekannt.
S. THYSSEN

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