Mehr Gehör

von Redaktion

Intendant Tom Buhrow fordert Nähe zum Zuschauer

Verabschiedet sich: WDR-Chef Tom Buhrow. © R. Vennenbernd

Der scheidende Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Tom Buhrow, hat sich dafür ausgesprochen, den Bedürfnissen der Menschen am öffentlich-rechtlichen Rundfunk mehr Gehör zu geben. „Wir sollten nicht verbissen den Status quo verteidigen“, sagte Buhrow dem Magazin „Journalist“ in einem Interview. „Wir erfüllen einen Auftrag. Die Gesellschaft darf sagen, was sie will, aber auch, was sie nicht, anders oder zusätzlich will.“

Wenn der gesellschaftliche Auftrag „weniger“ laute, dann werde es „weniger“ geben. Die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bestehe darin, „die Konflikte mit Genres, Gewerken, Personal, Interessengruppen so zu managen, dass unser Auftraggeber davon profitiert, nämlich Publikum und Gesellschaft“. Der größte Kulturwandel seiner Amtszeit beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) bestehe darin, nicht mehr nur auf die eigenen Ansprüche des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu blicken, sondern auch auf den der Nutzerinnen und Nutzer.

Ende des Jahres übernimmt die 51-jährige Katrin Vernau den Intendantenposten von Buhrow. „Ich übergebe meiner Nachfolgerin ein solides Haus“, sagte der 66-Jährige. Er stand seit 2013 an der Spitze des Senders. Im Interview geht Tom Buhrow auch auf seinen bevorstehenden Ruhestand ein. Er brauche „erst mal etwas Distanz“, den Rest werde die Zukunft zeigen. Ein neuer Job als Medienmanager werde es aber „definitiv nicht“.
DPA

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