Tierquälerei? Harrys Serie über Polo stößt schon vor der Veröffentlichung auf Kritik. © Sentebale/AP
Kriselt es in ihrer Ehe? Allerhand Gerüchte gibt es um Prinz Harry und Prinzessin Meghan, die seit einiger Zeit in Kalifornien leben und dort ein Medienunternehmen gegründet haben. © Amy Katz/dpa
Kein Tag ohne neue Schlagzeilen über Prinz Harry. Wird er sich je mit seinem krebskranken Vater versöhnen, kriselt es in seiner Ehe mit Meghan Markle, und wieso gibt es schon vor dem Start Ärger um seine neue Netflix-Serie? Grund genug fürs ZDF, sich heute Abend in einer aktuellen Dokumentation mit dem Sorgenkind des britischen Königshauses zu befassen. In „Harry – Der verlorene Prinz“ betrachtet Adelsexpertin Ulrike Grunewald, wie es für den rothaarigen Bad Boy und die krisengeplagte royale Sippe weitergeht.
Krebsfälle belasten die royale Familie
Denn es sind ja nicht nur die langfristigen Folgen des „Megxit“, die dem britischen Herrscherhaus zu schaffen machen, also der spektakuläre Rückzug von Prinz Harry von seinen königlichen Pflichten, bei dem in aller Öffentlichkeit schmutzige Wäsche gewaschen wurde, er und seine Frau Meghan sogar Rassismusvorwürfe gegen den Buckingham Palast erhoben. Schlimmer noch – im Lauf des Jahres gaben erst Harrys Schwägerin Prinzessin Kate und dann sein Vater König Charles III. bekannt, dass sie an Krebs erkrankt sind. Die dreiviertelstündige Dokumentation fragt, was diese Entwicklung für Harry und seine Rolle in der „Firma“ bedeutet.
Im Familienkonflikt des Hauses Windsor spiegle sich die Debatte um die Zukunft der britischen Monarchie und ihren Wert für die Gesellschaft, erklärt Fernsehjournalistin Grunewald. Als unkonventioneller Hitzkopf war Prinz Harry, der jüngere Sohn von Charles und seiner ersten Ehefrau Diana, lange Zeit der Liebling der Öffentlichkeit, doch spätestens seit seiner etwas larmoyanten Autobiografie „Spare“ hat er viele Sympathien verspielt. „Ältere beziehungsweise konservativere Kreise, die in der Monarchie das tragende Element der Gesellschaft sehen, betrachten ihn als Gefährder von Tradition und Ordnung“, erklärt Grunewald. Für andere sei Harry geradezu ein Held: „Seine Entscheidung, sich gegen eine jahrhundertealte Institution zu stellen, weckt in der jüngeren Generation eher Bewunderung und Zustimmung, vor allem in den USA, aber auch in Großbritannien und Deutschland. Dort gilt er als Modernisierer und Vertreter einer Generation, für die ein freies, selbstbestimmtes Leben eine wichtige Rolle spielt.“
Brandneue Infos und nie da gewesene Einblicke sollte man sich von dem Beitrag nicht versprechen, aber der schillernde Prinz ist auf jeden Fall eine interessante Figur, die reichlich Erzählstoff bietet. Seit einigen Jahren leben der Herzog und die Herzogin von Sussex, so die offiziellen Titel der beiden königlichen Aussteiger, mit ihren beiden Kindern Archie und Lilibet in Montecito. Im sonnigen Kalifornien wollten die beiden ein Medienunternehmen aufbauen, unterschrieben hoch dotierte Verträge mit Netflix und Spotify – das Ergebnis war bislang aber eher überschaubar.
Kritik an Serie über Pferdesport Polo
Am 10. Dezember erscheint nun bei Netflix die fünfteilige Dokuserie „Polo“ über den elitären Pferdesport, die Harry und Meghan mit ihrer Firma „Archewell Productions“ produziert haben. Harry und seine Frau werden darin wohl nicht selbst zu sehen sein, obwohl der Prinz seit seiner Jugend begeistert Polo spielt. Die Tierrechtsorganisation Peta kritisierte nach der Veröffentlichung eines Trailers, die Reihe verharmlose, wie hart der Sport für die Tiere sei. Gerüchten zufolge ist eine weitere Netflix-Serie mit Meghan in Vorbereitung – sie soll die „Freuden des Kochens, Gärtnerns und der Freundschaft“ zeigen.
CORNELIA WYSTRICHOWSKI
Sendehinweis
Das ZDF zeigt die Dokumentation „Harry – Der verlorene Prinz“ heute um 20.15 Uhr und jederzeit in der Mediathek.