Ein schillernder Schmetterling

von Redaktion

Das ZDF erzählt ab heute in der Mediathek „The True Story of Harry Styles“

Talentschmiede „X Factor“: Mit 16 trat Harry Styles auf Anraten seiner Mutter dort erstmals auf – und verzückte die Jury um Simon Cowell. © Brian Rasic/Getty Images

Erfolgsgeschichte One Direction: Harry Styles (li.) mit seinen Bandkollegen Niall Horan, Liam Payne (1993–2024), Louis Tomlinson und Zayn Malik (v. li.). © KEVIN WINTER

Geliebt für seine Musik – und für seine genderfluiden Outfits: Sein Sinn für ausgefallene Kleidung brachte Harry Styles aufs Cover der „Vogue“. Experten sind sich sicher, dass man noch viel von ihm hören – und sehen – wird. © Kevin Mazur/Getty Images

Es ist eine Szene in der Geschichte der britischen Talentshow „X Factor“, die von den Sozialen Netzwerken mit schöner Regelmäßigkeit wiederbelebt wird. Da steht er, ein 16-jähriger Teenager mit Locken und breitem Grinsen. Warum er an der Sendung teilnehme, will Juror Simon Cowell von ihm wissen. „Weil meine Mom meint, dass ich schön singe“, erwidert der. „Mütter haben oft keine Ahnung“, spottet Cowell und kassiert einen entwaffnend lässigen Konter: „Deshalb bin ich ja hier, damit Profis mir sagen, wie‘s klingt.“

Mit One Direction auf den Pop-Olymp

So beginnt die fast schon märchenhafte Geschichte von Harry Styles. Ein Typ, der vielleicht nicht die beste Stimme, aber auf jeden Fall das Star-Gen hat. Das spürt sein Mentor, Manager und Produzent Cowell, der mit ihm 2011 die Boyband One Direction gründet. Fünf smarte Jungs, die scheinbar mühelos den Pop-Olymp erklimmen. Aber nur einer schafft es, nach der Auflösung der Combo 2015 ganz oben zu bleiben – Harry Styles. Warum, das versucht die neue ZDF-Doku „The True Story of Harry Styles“, die ab heute in der Mediathek verfügbar ist, in einem einstündigen Porträt zu erklären.

Treue Fans des Musikers dürften wenig Neues erfahren, alle anderen nimmt der Film von Robert Hearn mit auf die Reise eines Teenie-Idols, das sich zum schillernden Schmetterling der Showbranche entfaltet. Styles hat Stil, trägt Perlenkette zum kanariengelben Anzug von Gucci, mischt die British Fashion Awards 2013 auf und wird selbst zur Mode-Ikone. Die Fans lieben ihn für seine genderfluiden Outfits und seine Unabhängigkeit. „Er war einer der Ersten, der hinterfragt hat, was es bedeutet, ein Mann zu sein“, erklärt eine Musikjournalistin im Film.

Entertainment-Journalisten und Social-Media-Blogger zerbrechen sich in der Doku den Kopf über die Magie des Musikers, der 2017 sein erstes Soloalbum „Harry Styles“ vorlegt und mit der emotionalen Ballade „Sign of the Times“ die Weichen neu stellt. Ein mutiges Debüt, das sich klar von den fröhlichen Popsongs abhebt, mit denen er berühmt wurde – Platz 1 in den britischen Charts. Christopher Nolan verhilft Styles ein Jahr später zum Schauspieldebüt im Weltkriegsdrama „Dunkirk“. Und er schlägt sich wacker.

Im Kleid auf dem Cover der „Vogue“

Wieder ein Jahr später folgt mit „Fine Line“ das nächste Album, das ihn bei der LGBTQ+-Gemeinde ganz nach oben katapultiert. Seine Liedtexte scheinen oft locker und harmlos. Die dazugehörigen Musikvideos eröffnen eine zweite Dimension, tiefgründig, sexy und nicht selten provokativ. Als erster Mann landet Harry im Kleid auf dem Cover der „Vogue“. Medien feiern ihn als Trendsetter des Jahres, Fans für das Lebensgefühl, das er ihnen schenkt.

„Treat people with Kindness“ (Behandle die Menschen freundlich) ist das Motto des Briten, der mit seiner „Love on Tour“-Konzertreihe die Massen elektrisiert. Im Februar ist er 30 geworden. Trotz aller Erfolge steht Styles noch am Anfang seiner Karriere. Die Experten im Film sind sich sicher, dass man noch viel von ihm hören wird. „Er ist ein Künstler, der etwas zu sagen hat. Einer, der bei aller Liebenswürdigkeit ein wenig geheimnisvoll und unnahbar erscheint. Das macht ihn so faszinierend.“
ASTRID KISTNER

Sendetermine

„The True Story of Harry Styles“ ist ab sofort in der Mediathek zu sehen, die lineare Ausstrahlung erfolgt am 13. 12. in ZDF Info und am 14. 12. bei 3sat.

Artikel 2 von 2