Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer, li.) und Linda Selb (Luise Wolfram) ermitteln. © RB
Eine „stille Nacht“ war Heiligabend bei Familie Wilkens definitiv nicht. Die Karaoke-Maschine spielte (wenig originell) „Last Christmas“, und diverse Familienmitglieder grölten mit – so laut, dass niemand bemerkte, dass Familienoberhaupt Hendrik Wilkens derweil im Keller von Einbrechern erschossen wurde. So zumindest lautet die Story, die der Ehemann des Toten und Hendriks erwachsene Kinder aus erster Ehe am nächsten Morgen den Kommissarinnen Linda Selb (Luise Wolfram) und Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) erzählen. Doch bald ist klar: Der Täter, die Täterin befindet sich unter den Familienmitgliedern und deren Gästen.
Sonderlich weihnachtlich geht es in diesem „Tatort“ also nicht zu – weder bei den Wilkens noch den Polizistinnen, die beide froh sind, arbeiten und das Fest nicht mit der eigenen Familie verbringen zu müssen. Weihnachten, das ist hier vor allem der brüchige Rahmen, der Menschen und familiäre Konstrukte in all ihrer Fehlerhaftigkeit und Zerrissenheit, ihren Enttäuschungen und gegenseitigen Verletzungen mehr schlecht als recht zusammenhält. Das Erste strahlt den „Tatort: Stille Nacht“ am Sonntag um 20.15 Uhr aus.
KNA