INTERVIEW

„Wir alle brauchen ein Happy End“

von Redaktion

Schauspielerin Jutta Speidel über Weihnachtsfilme und andere Rituale zum Fest

Spendabler Nikolaus: Klaus Augenthaler übergibt für den Bayern Park einen Scheck zugunsten von Jutta Speidels Verein „Horizont“.

Sie spielt einen Weihnachtsengel ganz besonderer Art – im Fernsehfilm „Die schönste Bescherung“, zu sehen morgen Abend im Ersten, ist Publikumsliebling Jutta Speidel als besorgte Mutter zu sehen, die gemeinsam mit ihrem Mann alles daran setzt, die kaputte Ehe ihres Sohnes zu retten. Dabei spielt ihr ein kleines Wunder in die Karten.

Was ist aus Ihrer Sicht die tiefere Botschaft dieses Films?

Es geht vor allem darum, dass man nicht alle Probleme nur aus dem eigenen Blickwinkel sehen darf, sondern auch die der anderen berücksichtigt.

Klingt nach Weihnachtsbotschaft.

Absolut, und das ist von der Autorin genauso angedacht gewesen, ist schließlich auch ein Weihnachtsfilm für die ganze Familie.

Aber es menschelt schon ziemlich…

Stimmt, aber das gehört ja auch dazu. Sonst ist es schließlich kein Weihnachtsfilm. Und er hat natürlich ein Happy End. So etwas brauchen wir alle auch ganz dringend in diesen Zeiten, da kommt eine Portion Optimismus, wie wir sie in unserem Film transportieren, gerade recht, finde ich.

Sie sind schon sehr lange im Geschäft – wie viele Weihnachtsfilme haben Sie schon gedreht?

Es waren sechs, wenn ich das richtig zusammenbekomme. Der erste war vor vielen Jahren mit Heinz Hoenig. Der absolute Renner bei meinen Weihnachtsfilmen sind aber zwei andere – einer mit Günther Maria Halmer und einer mit Henry Hübchen. Diese beiden werden regelmäßig wiederholt, die kommen zu meiner großen Freude wahnsinnig gut beim Publikum an.

Und welcher Filmklassiker ist denn Ihr liebster Weihnachtsfilm?

Sie werden lachen, aber das ist „Tanz der Vampire“ von Roman Polanski. Das ist zwar kein klassischer Weihnachtsfilm, aber in meiner Familie seit ganz vielen Jahren eine Tradition, den gucken wir jedes Weihnachten. Ein paar Jahre haben wir ausgesetzt, weil meine Enkelkinder zu klein dafür waren, aber jetzt sind sie älter, und dieses Jahr wird die Tradition wieder aufgegriffen. „Tanz der Vampire“ ist wahnsinnig lustig, ich liebe diesen Film.

Wie feiern Sie sonst dieses Jahr Weihnachten?

Wir bleiben daheim und schauen, dass so viele wie möglich aus meiner Familie dabei sind. Am Heiligen Abend müssen wir uns ein wenig aufteilen, aber am zweiten Weihnachtsfeiertag sind wir dann alle bei mir in München zusammen, wenn alles klappt.

Auf welche Rituale möchten Sie keinesfalls verzichten?

Auf meinen selber gemachten Christstollen. Ich backe jedes Jahr sechs Stück, und der ist saugut. (Lacht.) Den Stollen habe ich zum ersten Mal in einer Backsendung mit dem Spitzenkoch Eckart Witzigmann zubereitet, seither backe ich den jedes Jahr.

Keine Plätzchen?

Nö, die werden bei mir immer steinhart. Ich kann keine Plätzchen backen.

Singen Sie auch Lieder unterm Christbaum?

Und ob, leider falsch. (Lacht.) Außerdem sind wir nicht textsicher, aber das ist uns völlig egal. Wir trinken dazu Champagner und schauen unsere Kerzen an, die natürlich echt sind. Elektrische kommen mir an Weihnachten nicht ins Haus.

Was kommt dieses Jahr auf den Tisch?

Weiß ich noch gar nicht. Letztes Jahr gab es eine Gans, aber das tue ich mir dieses Jahr nicht an – ich habe keine Lust auf diesen wahnsinnigen Aufwand in der Küche.

Wie wird bei Ihrer Hilfsorganisation für obdachlose Mütter und ihre Kinder gefeiert?

Es gibt für unsere haupt- und ehrenamtlichen Helfer eine große Weihnachtsfeier in der Deutschen Eiche. Dazu organisieren die einzelnen Teams in den Häusern Bescherungen für die Mütter und die Kinder. Wir kriegen jedes Jahr Zuwendungen von wunderbaren Spendern, die das möglich machen. Alle Kinder dürfen sich ein bestimmtes Geschenk wünschen und das wird dann von den Spenden gekauft.

Sendetermin:

Das Erste zeigt „Die schönste Bescherung“ morgen um
20.15 Uhr.

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