INTERVIEW

Traumjob auf der Tribüne

von Redaktion

Kult-Kommentator Wolff Fuss lädt zum Nachwuchs-Casting

Traumjob: Kommentator Wolff Fuss im Stadion.

Wolff Fuss ist auf der Suche nach Talenten – mitmachen kann jeder, der sich berufen fühlt. © MagentaSport

Auf einem Bein steht man schlecht. Beziehungsweise, auf einem Fuss. Deshalb sucht MagentaSport zusammen mit Wolff Fuss Deutschlands größtes Kommentatoren-Talent. Die Aktion „Be the next Wolff Fuss“ startet heute auf dem Tiktok-Kanal @magentasport. Wer sich durchsetzt, kommentiert beim Telekom-Sender live ein Drittliga-Spiel – und steht vielleicht vor einer großen Karriere am Mikrofon.

Servus, Herr Fuss, sind Sie mit 48 schon amtsmüde, weil Sie „The next Wolff Fuss“ suchen?

Auf gar keinen Fall. Wer davor Angst hat – oder darauf hofft –, hat sich getäuscht. Ein paar Jährchen gehen schon noch. Aber wir haben uns gedacht, „The next Wolff Fuss“ klingt lecker. Das macht hoffentlich Lust auf eine Aufgabe, die für viele zwischen 18 und 70 ja der absolute Traumjob ist.

Ist das so?

Die meistgestellte Frage an mich lautet: Wie wird man Fußballkommentator?

Und, wie wird man’s?

Es gibt keine Ausbildung für diesen Job. Wir haben Kollegen mit Abitur, ohne Abitur, mit Studium, ohne Studium, Metzger, Juristen und Lehrer. Du musst zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und dann abliefern.

Wie war es bei Ihnen?

Die wenigsten waren dabei, als ich als Sechsjähriger mit dem Kassettenrekorder zu Hause war und einfach drauflosschwadroniert habe. Damals war das so: Rote Taste drücken, aufnehmen, ab geht die Luzie. Nachdem ich mit überschaubarem Erfolg BWL studiert habe, bin ich mit Anfang 20 in den Job gerutscht.

Was ist Ihr wichtigster Tipp für den nächsten Fuss oder die nächste Füssin?

Das Schlimmste ist, jemanden nachmachen zu wollen. Wer versucht, so wie ich zu klingen, hat schon verloren. Dann wirst du zur Kopie, zur Hongkong-Rolex. Ich hatte ja auch meine Vorbilder – aber ich habe nie versucht, sie zu imitieren.

Wer hat den jungen Fuss inspiriert?

Ich bin aufgewachsen mit Dieter Kürten und Gerd Rubenbauer, mit den absoluten Granden. Die sind zwar völlig unterschiedlich. Aber bei denen hatte ich das Gefühl, das sind echte, nahbare Menschen, die auf dem Sender so sind wie im richtigen Leben. Und nachdem ich beide kennenlernen durfte, kann ich sagen: Ich hatte Recht. Die beiden waren und sind ganz, ganz groß.

Wie läuft das Casting?

Wir stellen Fußballszenen bei @magentasport auf Tiktok. Alle, die mitmachen wollen, sprechen ihren Senf dazu. Dann gibt es ein paar Castingrunden mit meiner Wenigkeit und mit Stürmer-Legende Simon Terodde, meinem Partner im Team „The Pack“ in der Icon League von Toni Kroos. So filtern wir die Besten heraus, mit denen wir ins zweitägige Bootcamp nach München gehen.

Was lernt man da im KommentatorenTrainingslager?

Alles, das ganze Handwerkszeug. Es ist ja etwas völlig anderes, launig ein Tor zu bejubeln oder 90 Minuten so zu kommentieren, dass die Leute gut informiert und unterhalten sind. Wer da schlecht vorbereitet ist, bläst in 15 Minuten alle Infos raus, die ChatGPT ausgespuckt hat, und ist die restlichen 75 Minuten blank.

Wer darf mitmachen?

Jeder, der Bock hat. Die können 20 sein, 50, 70, ganz egal. Vielleicht entdecken wir unter Deutschlands Rentnern ein Sensationstalent am Mikrofon.

Oder unter den Rentnerinnen.

Absolut! Ich darf daran erinnern, dass Esther Sedlaczek bei so einem Casting entdeckt wurde. Und warum hat sie diese phänomenale Karriere hingelegt? Weil sie immer gut vorbereitet und fleißig ist. Wir suchen nicht Männer oder Frauen, Alt oder Jung. Wir suchen Menschen, die sich für diesen Job interessieren und glauben, dass sie es können.

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