RTL will „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ wegen Erfolglosigkeit überarbeiten. © Rolf Vennenbernd
Auch das „Supertalent“ entspricht nicht mehr den Quotenerwartungen des Senders und fliegt aus dem Programm. © RTL+
Klassenziel verfehlt. RTL hat das Ende von Stefan Raabs wöchentlicher Show „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ in ihrer bisherigen Form angekündigt. „Die jetzige Form – ein Mix aus Quiz, Game-Show, Stand-up und Comedy – überzeugt unser Publikum im linearen TV nicht ausreichend“, sagte die Programmchefin von RTL Deutschland, Inga Leschek, dem Branchenmedium dwdl.de. „Deswegen müssen wir da gemeinsam mit Raab Entertainment ran“, kündigte sie an. Mit den Quoten im linearen Fernsehen sei man einfach nicht zufrieden. Deswegen sei ein Neustart im Herbst geplant. RTL bestätigte den Bericht.
Bis zur geplanten Sommerpause des Formats, das ursprünglich nur als Streamingshow bei RTL+ geplant war, wolle man nun noch „viel ausprobieren und weiter dazulernen“, so Leschek. Danach – also im Herbst – sei eine neue wöchentliche Sendung geplant, bei der Comedy- und Gameshow-Elemente getrennt würden. Daran arbeite man gerade gemeinsam.
Der Schritt ist eine Zäsur, denn Raab war erst im vergangenen September nach rund zehn Jahren Bildschirmpause mit großen Ambitionen bei RTL gestartet. Sein Comeback zelebrierte er beim Boxkampf gegen Regina Halmich, inszenierte sich als Godfather der Unterhaltung und pries seine neue Show damals als „die erste Entertainment-Quiz-Competition-Hybrid-Show der Welt“ an. Im Prinzip war sie eine neue Mischung aus Elementen, die man von „TV total“ und „Schlag den Raab“ kannte – zwei seiner alten Formate aus früheren Fernseh-Tagen bei ProSieben.
Gestartet war „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ zunächst beim Streamingdienst RTL+. Seit Februar läuft sie mittwochabends um 20.15 Uhr auch im klassischen RTL-Programm. Den Sendeplatz übernimmt am 18. Juni die RTL-Datingshow „Die Bachelors“.
Parallel zu dieser Entscheidung zieht RTL auch bei einem weiteren Klassiker die Reißleine: „Das Supertalent“ mit Chefjuror Dieter Bohlen wird vorerst nicht fortgeführt. „Heute gibt es keine Selbstläufer mehr“, erklärte Leschek. „Das Supertalent“ leide darunter, dass man kurze Auftritte spektakulärer Talente aus aller Welt jederzeit überall auf Tiktok und Youtube abrufen könne. „Und zugegebenermaßen ist es uns nicht gelungen, darauf eine zukunftsfähige Antwort zu finden.“ Die Entscheidung, das Format zu pausieren, sei eine Reaktion auf veränderte Sehgewohnheiten des Publikums.
DPA