Derzeit 18,36 Euro beträgt der Rundfunkbeitrag. © Schulze/epd
Die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag sind 2024 erstmals seit vielen Jahren wieder leicht zurückgegangen. Wie der Zentrale Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio am Donnerstag mitteilte, beliefen sich die Einnahmen auf rund 8,74 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Minus von gut drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von den Einnahmen flossen 8,57 Milliarden Euro an die öffentlich-rechtlichen Sender, 164,6 Millionen Euro gingen an die für die Privatsender zuständigen Landesmedienanstalten, die ebenfalls aus dem Rundfunkbeitrag finanziert werden.
„Der leichte Rückgang liegt vor allem am Auslaufen des bundesweiten Meldedatenabgleichs, der im Jahr 2023 noch zu einem Ertragsanstieg geführt hatte“, sagte der zuständige Geschäftsbereichsleiter Bernd Roßkopf bei der Vorstellung des Jahresberichts. So seien im Jahr 2023 Wohnungen durch die Angaben der Einwohnermeldeämter routinemäßig angemeldet worden, die sich bei der Überprüfung als nicht beitragspflichtig erwiesen hätten. Diese wurden „im Jahr 2024 nach Abschluss der Verfahren zur Klärung der Beitragspflicht wieder abgemeldet“, so Roßkopf.
Ein weiterer Grund für den Rückgang ist die leichte Steigerung bei den Beitragsbefreiungen. Wer Bürgergeld oder wegen zu geringer Renten Grundsicherung im Alter bezieht, muss keinen Rundfunkbeitrag zahlen. Nach Angaben des Beitragsservice waren Ende 2024 insgesamt 2,4 Millionen Personen aus sozialen Gründen von der Zahlung des Rundfunkbeitrags befreit – ein Anstieg um 0,8 Prozent gegenüber 2023. Ende vergangenen Jahres liefen gut 3,7 Millionen Mahn- oder Vollstreckungsverfahren, das sind rund acht Prozent der Beitragskonten. Diese Zahl sei aber nicht ungewöhnlich, so der Beitragsservice. Im konkreten Vollstreckungsverfahren waren rund 1,6 Millionen Beitragskonten.
Der Rundfunkbeitrag, derzeit 18,36 Euro, wird seit der Umstellung von der gerätebezogenen Rundfunkgebühr vor zwölf Jahren nach Wohnungen und Betriebsstätten erhoben. Aktuell sind 40,5 Millionen Wohnungen, 4,4 Millionen Betriebsstätten von Firmen, Unternehmen und Behörden sowie 1,9 Millionen Hotels und Ferienwohnungen beitragspflichtig. Dazu kommen noch 4,7 Millionen Fahrzeuge. Die Arbeit des Beitragsservice schlug 2024 mit 190,6 Millionen Euro zu Buche. „Das ist für uns eine normale Größenordnung“, sagte Roßkopf, man arbeite damit sehr wirtschaftlich.
STEFFEN GRIMBERG