Die Gema hat ihren Hauptsitz am Gasteig. © Marcus Schlaf
Man kennt das ja: Gute Musik beim Shoppen sorgt meist für gute Stimmung. Wenn der Rhythmus stimmt, sitzt die Klamotte auch gleich besser. Im Restaurant dasselbe: Sorgen „nur“ Essen und Begleitung für ein schönes Gastro-Erlebnis? Oder spielt auch die Platte eine Rolle, die im Hintergrund abgespielt wird? Diesen Fragen ist eine Studie im Auftrag der Gema nachgegangen, die in Deutschland die Urheberrechte ihrer rund 100 000 Mitglieder vertritt, darunter Komponisten, Musiker und Textautoren. Ergebnis: Musik belebt tatsächlich das Geschäft. Im Einzelhandel steigert musikalische Untermalung den Umsatz um durchschnittlich acht Prozent, in der Gastronomie um 5,4 Prozent, heißt es in einer Mitteilung. Mehr als 200 Unternehmen bundesweit waren für die sogenannte Music-Impact-Studie befragt worden, darunter Geschäfte, Restaurants, Kioske oder Cafés. Untersucht wurden eine Woche mit und eine Woche ohne Hintergrundmusik in demselben Betrieb. Gedudel gehört dazu – 76 Prozent der befragten Einzelhändler sehen das so. In der Gastronomie teilten diese Ansicht sogar 95 Prozent der Teilnehmer. Am häufigsten zu hören: Popmusik, Charts, gefolgt von Rock und Schlagermusik. 68 Prozent der Gastronomen gaben an, sich bei der Auswahl nach dem Geschmack ihrer Gäste zu richten, die dann offensichtlich auch gern länger bleiben. Auch im Einzelhandel sei ein deutlich positiver Effekt auf die Stimmung der Kundinnen und Kunden zu sehen. Zudem steigere Hintergrundmusik die Motivation der Beschäftigten und deren Bindung an das Unternehmen. Doch was heißt das in barer Münze? Einzelhandelsunternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 100 000 und 500 000 Euro kann Musik zusätzliche Erlöse zwischen 8000 und 40 000 Euro im Jahr einbringen. In der Gastronomie könnten es bei vergleichbaren Umsatzgrößen bis zu 27 000 Euro sein. „Dass Hintergrundmusik generell einen positiven Einfluss auf das Konsumverhalten hat, wurde schon in Studien bestätigt, jedoch fehlten bisher empirische Daten zum direkten Wert der Umsatzsteigerung“, sagte Sonja Schönfeld von der Gema. Und der Wissenschaftler Klemens Knöferle blickt in die Zukunft: Die Studie eröffne neue Möglichkeiten für den gezielten Einsatz von Musik im Geschäftsumfeld.DPA/THY