Hollywoods Komiker

von Redaktion

Bill Murray vollendet am Sonntag sein 75. Lebensjahr

Legendärer Geisterjäger: Bill Murray. © Nogier/epa

Es ist nur eine kleine Rolle, doch Bill Murray ist als Gott im Himmel – mit Rauschebart, lockigen Haaren und wallender Robe – einfach unschlagbar. Nur wenige Monate vor seinem 75. Geburtstag an diesem Sonntag hatte Murray in „Der phönizische Meisterstreich“ von Regisseur Wes Anderson einen göttlichen Auftritt. In dem Ende Mai angelaufenen Film mischt er neben Stars wie Benicio del Toro, Tom Hanks, Scarlett Johansson oder Benedict Cumberbatch mit. In zehn von Andersons zwölf Filmen war der Hollywood-Witzbold dabei. Der Regisseur gehört zu der großen, eingeschworenen Fan-Gemeinde des Komikers, der sich mit stoischer Miene, Narbengesicht und trockenem Humor einen festen Platz in Hollywood gesichert hat. Wie häufig auch seine Film-Charaktere gilt er dort als Sonderling: Der Star hat keinen Manager, keinen Sprecher, bei denen man Rollenangebote oder Anfragen hinterlassen könnte.

Drehbücher lässt er sich angeblich an sein Postfach schicken. Sofia Coppola musste ihren berühmten Vater Francis Ford einspannen, um Murray zu finden und ihn dann für ihr „Lost in Translation“-Skript zu gewinnen. Die Rolle des alternden Filmstars, der in Tokio einen Whiskey-Werbespot dreht, hatte sie Murray auf den Leib geschrieben. Und der holte damit seine erste und bisher einzige Oscar-Nominierung. Doch in der Oscar-Nacht 2004 unterlag er Sean Penn, der mit Clint Eastwoods Gesellschaftsdrama „Mystic River“ seinen ersten Oscar als bester Hauptdarsteller gewann.

Da war Murray längst als „Geisterjäger“ bekannt. Ivan Reitman hatte den Klamauk „Ghostbusters – Die Geisterjäger“ über drei Wissenschaftler, die eine Firma zur Geisterbekämpfung gründen, 1984 auf die Leinwand gebracht. 1989 schlug das Trio noch einmal zu. Murray, Dan Aykroyd und Harold Ramis wurden zu Kultfiguren. In „Ghostbusters“ (2016) mit einer rein weiblichen Jägertruppe um Kristen Wiig und Melissa McCarthy hatte Murray dann einen kleinen Cameo-Auftritt, doch in „Legacy“ (2021) und „Frozen Empire“ (2024) schlüpfte er weitere Male in seine Rolle als Parapsychologe Dr. Peter Venkman. Immerhin 40 Jahre nach seinem ersten Jagdeinsatz zog sich Murray wieder den Kampfanzug samt Protonen-Rucksack an. „Den zu tragen, war früher schon anstrengend – mittlerweile ist es Folter“, witzelte er kürzlich. DPA

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