Ein Panther für Lavinia

von Redaktion

TV-Star Wilson wird heuer der Bayerische Fernsehpreis verliehen

In „Cassandra“ spielt Lavinia Wilson die Titelrolle als Roboter (li.) in einem Smart-Home. © Ostrov/Netflix

„Ich freue mich über alle Maßen“, sagt die gebürtige Münchnerin Lavinia Wilson. Am 22. Oktober wird sie den Blauen Panther in der BMW Welt entgegennehmen. © Thomas und Thomas

In gut vier Wochen rollt München der TV-Branche wieder den roten Teppich aus – der Bayerische Fernsehpreis wird verliehen, der seit 2022 unter der Bezeichnung „Blauer Panther – TV & Streaming Award“ firmiert. Nun steht fest, wer sich über die Trophäe als beste Schauspielerin freuen darf: Lavinia Wilson wird für ihre Rolle als „Cassandra“ in der gleichnamigen Netflix-Serie ausgezeichnet. Das erfuhr unsere Zeitung exklusiv. „Ich freue mich über diesen Preis über alle Maßen!“, sagt die 45-jährige gebürtige Münchnerin. „In Zeiten wie diesen als mittelalte Frau für so eine kratzbürstige, widersprüchliche Rolle geehrt zu werden, überrascht und macht Hoffnung. Danke!“ „Cassandra“ ist eine Science-Fiction-Serie, die heuer auf dem Fantasy-Filmfest in München Premiere feierte. Erzählt wird die Geschichte einer Familie, die in ein Smart-Home aus den Siebzigerjahren zieht und die dort schlummernde KI-Haushaltshilfe (Wilson) weckt. Die setzt alles daran, die Kontrolle über die Geschehnisse im Haus zu gewinnen…

„Um die Titelrolle im Sci-Fi-Drama ‚Cassandra‘ zu drehen, saß Lavinia Wilson verkabelt in einer schallisolierten Kabine, von der aus ihre Sprache, Mimik und Bewegungen auf den Retro-Kunststoffkörper des Smart-Home-Systems übertragen wurden“, bemerkt die „Panther“-Jury. „Sie kitzelt feinste Nuancen aus dem begrenzten Setting heraus und verwirklicht so die Grundidee der Serie, das Gefangensein in Rollenmustern spürbar zu machen.“ Die Flashback-Szenen aus der Zeit, als Cassandra noch ein Mensch aus Fleisch und Blut war, nutze sie kongenial, um ihre Figur der fürsorglichen Hausfrau und Mutter mit jener peu à peu steigenden Dosis an Enttäuschung und Einsamkeit aufzuladen, die sie später zum manipulativen Monster mache. „Eine Gratwanderung, die dank Lavinia Wilsons herausragender Leistung aufgeht.” Für Bayerns Medienminister Florian Herrmann ist die Serie „ein großes Meisterstück aus Deutschland mit weltweitem Erfolg“.

Die Preisverleihung steigt am 22. Oktober in der BMW Welt und wird im Livestream auf blauerpanther.com und in der ARD Mediathek gezeigt, außerdem ab 22.25 Uhr in 3sat. Bekannt ist bereits, dass die „Tatort“-Kommissare Udo Wachtveitl und Miro Nemec mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten ausgezeichnet werden. In der Kategorie „Regie“ geht der Preis an Pia Strietmann für ihre Serie „Herrhausen – Der Herr des Geldes“. Gernot Krää wird für sein Drehbuch zur Filmografie „Rosenthal“ geehrt. Und David Seeberg wird am Ende des Abends einen Panther für seine Dokumentation „Block Party – Peter Fox feiert mit Berlin“ in den Händen halten.STEFANIE THYSSEN

Artikel 2 von 2