Der Kanzler auf Verbrecherjagd

von Redaktion

Amüsanter Merz-Krimi von Wolfgang Hofer

Wolfgang Hofer – ein launiger Geschichtenerzähler. © fkn

Tausendsassa – diese Bezeichnung wird Wolfgang Hofer keinesfalls gerecht. Der 75-Jährige hat sich in seinem Leben als dermaßen vielseitig erwiesen, dass eher vom Zehntausendsassa die Rede sein müsste. 1971 hat er es mit dem „Trödler Abraham“ in der ZDF-Hitparade auf Platz 1 geschafft, vor Heino. Später hat er legendäre Texte für Udo Jürgens geschrieben, von den „66 Jahren“ bis „Buenos dias, Argentina“. Bei Thomas Gottschalks „Wetten, dass..?“ war er als Berater an Bord. Jetzt, in seiner x-ten Karriere, hat Hofer auf Krimiautor umgesattelt – mit keinem Geringeren als Bundeskanzler Friedrich Merz als emsigem Ermittler.

„Fritz & Donald im mörderischen Bayern“ heißt der neue und höchst amüsante Hofer-Krimi – wobei es sich bei Donald nicht um den US-Präsidenten handelt, sondern um Fritzes getreuen Spürhund und Fährtenleser. Das wallende Haupthaar und die eine oder andere Verschrobenheit des Kanzler-Hundes erinnern aber durchaus an den Namensgeber aus dem Weißen Haus.

„Merz ist ein Ehrgeizling – sonst wäre er nicht Kanzler geworden, und sonst würde er sich nicht so detailversessen um seine Morde kümmern“, verrät Hofer. Beim Urlaub im Berchtesgadener Land fallen dem Bundeskanzler gleich vier Leichen vor die Füße – und schon nimmt die verzwickte Geschichte ihren Lauf, in die auch Markus Söder und ein bauernschlauer Hubsi verwickelt sind.

Mit viel Lust am Absurden schickt Hofer seinen sauerländischen Ermittler durchs oberbayerische Unterholz und zum Fingerhakeln. Es ist schon sein zweiter Kanzler-Krimi, nach dem Erstling mit Olaf Scholz. Rabenschwarze „Weihnachtsanektötchen“, diesmal aus Berlin, hat er auch gerade veröffentlicht. Der umtriebige Hofer ist der Mann, dem die Geschichten nie ausgehen.J. HEINRICH

Wolfgang Hofer:

„Fritz & Donald im mörderischen Bayern: Der Kanzler-Krimi“. CW Niemeyer Buchverlage GmbH, 352 Seiten; 17 Euro.

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