Eine Buhlschaft für den Wiener „Tatort“

von Redaktion

Fussenegger/Rupp folgen auf Neuhauser/Krassnitzer

Sie lösen noch drei Fälle: Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer). © ARD

Salzburgs Buhlschaft im Jahr 2016: Miriam Fussenegger und Cornelius Obonya als Jedermann. © B. GINDL/Picture Alliance

Generationswechsel beim „Tatort“ in Wien. Miriam Fussenegger und Laurence Rupp sind das neue Ermittler-Duo des ORF. Die 35-Jährige und ihr drei Jahre älterer Schauspielkollege werden 2027 ihren ersten Fall in der österreichischen Hauptstadt lösen. Die beiden treten die Nachfolge von Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer an, die in rund 40 „Tatort“-Folgen ermittelten. Wie berichtet, werden die 66-Jährige und der 65 Jahre alte Krassnitzer noch in drei Folgen zu sehen sein.

ORF-Intendant Roland Weißmann bezeichnete Rupp und Fussenegger als „zwei mehr als würdige Nachfolger.“ Mit dem neuen Team beginne für den österreichischen „Tatort“ ein neues Kapitel – mit einer neuen Generation und einem völlig neuen Zugang. Das Duo werde in seinen Rollen als Halbgeschwister agieren, hieß es. Drehstart für den ersten Fall werde voraussichtlich im kommenden Frühjahr sein.

„Soko“, „Landkrimi“, „Die Toten vom Bodensee“ – Miriam Fussenegger hat durchaus Fernsehkrimi-Erfahrung. Bekannt wurde sie aber als Jedermanns Buhlschaft bei den Salzburger Festspielen: 2016 trat die Linzerin im Herzstück des Festivals die Nachfolge der Münchner Schauspielerin Brigitte Hobmeier an, nachdem sie im Jahr zuvor als Lucy in „Mackie Messer“ nach der „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht ihr Festspieldebüt gegeben hatte. In der eher mauen „Jedermann“-Inszenierung von Julian Crouch und Brian Mertes wählte Fusseneger damals einen ungewöhnlichen Ansatz. Die gerade mal 50 Verszeilen, die Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) in seinem „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ der Geliebten der Titelfigur zugedacht hat, nutzte sie, um eine klug kalkulierende Frau zu zeigen. Ihr blieb die Rolle nur einen Sommer lang, da die Festspiele für 2017 Michael Sturminger mit einer Neu-Inszenierung beauftragten.

Miriam Fussenegger erklärte nun zu ihrem neuen Job, sie steige in große Fußstapfen. Es sei eine große Ehre, Teil des „Tatort“ zu sein. „Der ,Tatort‘ ist ikonisch.“ Laurence Rupp sagte, er spüre eine große Demut und Freude. Schon als Kind habe er mit seinen Eltern immer wieder die Krimi-Reihe geschaut.MICHAEL SCHLEICHER

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